GIZEH - GEODÄTISCHE ERKENNTNISSE
Copyright © Klaus Piontzik
In diesem
Kapitel soll nun eine Bestimmung des Baisumfanges
erfolgen. Und zwar auf eine Art und Weise, wie sie im
naturwissenschaftlichen Bereich üblich ist, wenn aus
vorhandenen Meßwerten eine Gesetzmäßigkeit abgeleitet
werden soll. Alle bisherigen Berechnungen des Pyramidenumfanges beziehen lediglich den Äquatorumfang mit ein. Da die Erde keine Kugel ist, existiert aber nicht nur ein Durchmesser. In erster Näherung läßt sich die Erdgestalt durch eine Ellipse darstellen, die um ihre kleine Achse, also die Polachse rotiert. Solch ein Rotationsellipsoid wird auch Sphäroid genannt. Da Pol- und Äquatorradius voneinander unterschiedlich sind, werden in den folgenden Rechnungen natürlich auch beide verwendet. Dabei ist a die große Halbachse bzw. der Äquatorradius, b ist die kleine Halbachse bzw. der Polradius. Modelle der Erde, die Sphäroide als Grundlage verwenden, heißen geodätische Systeme, und sind im vorherigen Kapitel ja eingehend erläutert worden. Da im Laufe der Zeit verschiedene geodätische Systeme benutzt worden sind, wird hier nicht nur eines, sondern gleich mehrere von ihnen verwendet. Dies hat den Zweck bessere Vergleichsmöglichkeiten zu erhalten, und dadurch Grenzen besser bestimmen zu können. Daher noch einmal eine kleine Übersicht der Werte, für die Systeme, die hier benutzt werden. |
Tabelle 5.1 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wenn die große Pyramide in Relation zu Erddaten steht, ist es durchaus sinnvoll die Umfänge bzw. Achsen der Erde zu gebrauchen. Ein erster allgemeiner Ansatz um den Basisumfang UB der großen Pyramide von Gizeh zu erhalten, besteht dann darin, den (entsprechenden) Erdumfang U durch einen bestimmten Faktor k zu teilen. Mathematisch, also durch eine Gleichung ausgedrückt: |
UA
ist der Äquatorumfang mit UA
= 2·a·pi UP ist der Umfang der Erde, über die Pole gemessen, mit UP = 2·b·pi |
Genau
genommen ist der Umfang über die Pole ein Ellipsenumfang
mit UE
= 2·a·pi ·gamma gamma ist dabei ein Umfangsfaktor, der abhängig von den Achsen ist UE= 2·b·pi ·gamma ·f -1 Dieser Ellipsenumfang wird in die Betrachtung mit einbezogen, und als Gleichung läßt sich das in Übereinstimmung mit der bisherigen Ausdrucksweise so formulieren: |
Der Fehleransatz aus Kapitel 4 ergab für den Basisumfang der großen Pyramide, den von Cole gemessenen Wert, versehen mit erweiterten Fehlergrenzen: |
UB : 921,453072 m ± 0,006 m | 921,447 m < UB < 921,459 m |
Mit den Achsen-Werten der geodätischen Systeme und dem gemessenen Umfang läßt sich eine erste quantitative Bestimmung des Faktors k durchführen. Die oben aufgestellten Gleichungen für den Basisumfang brauchen nur nach k umgestellt zu werden: |
Und durch Einsetzen der Werte aus den geodätischen Systemen und dem gemessenen Basisumfang in die Gleichungen für den Faktor k ergibt sich: |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabelle 5.2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dieser Tabelle läßt sich eine erste Eingrenzung für k erstellen: |
43340 < kP < 43347 | 43485 < kA < 43493 | 43412 < kE < 43420 |
Wie zu
sehen ist, liegt der Faktor k tatsächlich in der
Nähe der Zahl 43200. Als
Konstruktionsvorschrift für den Umfang der großen
Pyramide von Gizeh wird ja immer wieder folgende Rechnung
angegeben: Man nehme den Umfang der Erde und teile ihn
durch 43200. Schränkt man die Betrachtung auf die moderneren Systeme ab 1961 ein, dann lassen sich die Grenzen sogar noch etwas einengen: |
43345 < kP < 43346 | 43491 < kA < 43492 | 43418 < kE < 43419 |
Schränkt man die Betrachtung noch weiter ein, indem man den Wert aus der Enzyklopedia Britannica entfernt, dann ergeben sich folgende minimale Grenzen: | ||
43345,28 < kP < 43345,46 | 43491,09 < kA < 43491,26 | 43418,21 < kE < 43418,38 |
Die Zahl 43200
wird oft als Zeitfaktor (1/2 Tag = 43200 Sekunden)
interpretiert. Wie aber schon in der Einleitung
erörtert, wird hier davon abgesehen, da keinerlei
Hinweise vorhanden sind, die dieses unterstützen
könnten. Logischer ist, von der normalen Kreisteilung in Grad, Minuten und Sekunden auszugehen. Ein Kreis besteht aus 360 Grad, wobei jedes Grad 60 Minuten enthält, und jede Minute wiederum 60 Sekunden besitzt. Insgesamt verfügt ein Kreis also über 360·60² = 1.296.000 Bogensekunden. Um auf den Wert 43200 zu gelangen, muß durch 30 geteilt werden. Das heißt, bei dieser Art der Interpretation würde es sich um einen rein geometrischen Winkel von 30 Bogensekunden handeln. Da in der Bestimmungsgleichung für den Basisumfang der Term 2·pi erscheint, ließe sich der Winkel sogar in Bogenmaß darstellen. |
Für einen verfeinerten Ansatz kann man nun folgendermaßen vorgehen: Als Näherungswert wird 43200 angesetzt, und der Faktor k wird von jetzt ab sozusagen als Korrekturfaktor für den Wert 43200 betrachtet. Dieser Ansatz sieht dann so aus: |
Die einzelnen Gleichungen werden wieder jeweils nach k umgestellt : |
Durch Einsetzen der Werte aus den geodätischen Systemen und dem gemessenen Wert für den Basisumfang in die Gleichungen für den Faktor k erhält man dann folgende Tabelle: |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabelle 5.3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus der Tabelle 5.3 lassen sich die maximalen Grenzen der k-Faktoren ableiten: |
1,00325 < kP < 1,00339 | 1,00660 < kA < 1,00678 | 1,00493 < kE < 1,00509 |
Schränkt man auch hier die Betrachtung auf die moderneren Systeme ab 1961 ein, dann lassen sich die Grenzen sogar noch etwas einengen: |
1,003364 < kP < 1,003368 | 1,006738 < kA < 1,006746 | 1,005051 < kE < 1,005057 |
Wird (wie
leider allgemein üblich) der Faktor k gleich 1
gesetzt, so erhält man, (bei weiterer Rechnung
mit dem Äquatorradius), etwa den von Fix errechneten
Wert für den Sockelumfang. Über den Basisumfang ist damit aber noch nichts ausgesagt. Die nahe 1 liegende Größe für den Korrekturfaktor k scheinen den meisten Pyramidenforschern nichts zu sagen. Hat man sich jedoch ein wenig mit Ellipsenmathematik bzw. geodätischen Systemen beschäftigt, so kommt einem diese Faktorgröße irgendwie bekannt vor ! |
Vergleicht man nämlich mit den Parametern aus den geodätischen Systemen, so ist nun relativ einfach zu zeigen, dass kP etwa in der Größe des Kehrwertes des Formfaktors fo liegt. Bei kA handelt es sich etwa um das Quadrat des Kehrwertes des Formfaktors fo. Hier die Werte für die Terme des Formfaktor : |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabelle 5.4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bildet man aus der Tabelle 5.4 die maximalen Intervalle, so erhält man: |
1,003353 < | < 1,003419 | 1,006719 < | < 1,006850 |
Bildet man aus der Tabelle die Intervalle mit den Werten aus den moderneren Systemen ab 1961, so erhält man: |
1,003363 < | < 1,003367 | 1,006738 < | < 1,006746 |
Hier noch mal die Grenzen der k-Faktoren aus dem verfeinerten Ansatz: für die moderneren Systeme ab 1961: |
1,003364 < kP < 1,003368 | 1,006738 < kA < 1,006746 |
Durch
Vergeich läßt sich eine sehr gute Übereinstimmung
zwischen den kP
und kA
Faktoren und dem Formfaktor fo
sowie deren Intervalle verzeichnen. Damit lassen sich jetzt folgende Relationen für die Korrekturfaktoren aufstellen: |
5.4 - Basisumfang der großen Pyramide |
Mit den abgeleiteten Relationen lassen sich die Gleichungen für den Basisumfang der großen Pyramide nun folgendermaßen angeben: |
G1 |
G2 |
Einsetzten der Werte aus den geodätischen Systemen in die Gleichung G1 liefert dann folgende Werte für den Basisumfang: |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabelle 5.5 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bildet man aus der Tabelle 5.5 das maximale Intervall mit dem geodätischen Basisumfang, so erhält man: |
921,3639 m < UB-GeoSys < 921,4687 m |
Einschränkung des Intervalles auf die modernen Systeme ab 1961 liefert: |
921,4520 m < UB-GeoSys < 921,4557 m |
Daraus ergibt sich der mittlere geodätische Basisumfang: | ||||
UB : 921,45385 m ± 0,00185 m | ||||
Daraus ergibt sich der mittlere geodätische Pyramidenseite: | ||||
P : 230,3634 m ± 0,00046 m | ||||
230,36294 m < PGeoSys < 230,36386 m | ||||
5.5 - Vergleich mit den Messwerten |
||||
Der Vergleich mit den mittleren Messwerten (Kapitel 4.1.5) | ||||
|
||||
Die Abweichung der Mittelwerte für den Basisumfang liegt bei 4,2 mm, und die Fehlergrenzen liegen damit knapp unterhalb der vorgegebenen minimalen geodätischen Fehlergrenze, wenn man sich auf die modernen Systeme beschränkt. Die Abweichung der Mittelwerte für die Pyramidenseite liegt bei 0,53 mm | ||||
Der Vergleich mit den Werten aus dem Fehleransatz:(Kapitel 4.2.4) | ||||
UB : 921,45307 m ± 0,006 m | 921,447 m < UB < 921,459 m |
P : 230,36326 m ± 0,0015 m | 230,36176 m < P < 230,36476 m |
Trägt man alle Intervalle graphisch über dem Baisumfang auf, ergibt sich die folgende Abbildung. Die Auflösung beträt 1 Teilstrich = 0,01 m |
Abbildung 5.1 - Vergleich für den Basisumfang der großen Pyramide |
Verfeinert man die Auflösung ergibt sich folgendes Bild. Die Auflösung beträt 1 Teilstrich = 0,005 m |
Abbildung 5.2- Verfeinerter Vergleich für den Basisumfang der großen Pyramide |
Wie zu sehen ist, stimmt der Fehleransatz, also der gemessene Wert von Cole und der geodätische Basisumfang ziemlich gut überein. Die Abweichung der Mittelwerte iegt lediglich bei etwa 0,778 mm, und damit innerhalb der vorgegebenen maximalen Fehlergrenze, wenn man sich auf die modernen Systeme beschränkt.Die Abweichung der Mittelwerte für die Pyramidenseite liegt bei 0,14 mm. |
Der Basisumfang der großen Pyramide von Gizeh läßt sich mit hinreichender Genauigkeit aus den Daten der modernen geodätischen Systeme ableiten (G1 und G2). |
Der Formfaktor fo ist definiert als: fo= b/a |
Einsetzen in die obigen Gleichungen G1 und G2, liefert eine einzige Gleichung. Und zwar: |
Für die Radien der Schmiegekreise einer Ellipse gelten die folgenden Beziehungen. r1 ist dabei der Radius des kleineren Schmiegekreises, r2 entspricht dem größeren Schmiegekreis |
Damit läßt sich die End-Gleichung für den Basisumfang auch so formulieren: |
G3 |
Das
bedeutet also, dass der Basisumfang der großen Pyramide
nur sekundär auf die Achsen der Erdellipse bezogen sind,
primär aber auf den kleinen Schmiegekreis.
Dies ist durchaus sinnvoll, da dieser kleinere Radius auch als Parameter zur Beschreibung von Ellipsen in der Kegelschnittform benutzt wird. Es gilt ja: r1 = p |
Hans Jelitto
veröffentlichte 1999 das Buch "Pyramiden und
Planeten" in dem er den Basisumfang der großen
Pyramide aus dem Volumenverhältnis Sonne/Erde und der
Lichtgeschwindigkeit ableitet.
5.7.1 - VoraussetzungenDie Lichtgeschwindigkeit
wird wie folgt angegeben: 299.792.458 m/s ± 1
m/s
Dabei gilt rErde = a = Äquatorradius (Siehe Tabelle 5.1) Die Pyramideseite ergibt sich aus dem Lichtweg in einer Sekunde geteilt durch das Volumenverhältnis: 5.7.2 - Basisumfang
RMin = 696277 Km ==> UB
= 921,7562 - 921,7676 m 5.7.3 - SonnenradiusMit dem gemessenen Basisumfang und den bestehenden Daten lässt sich eine Rückrechnung für den Sonnenradius tätigen, damit dieser das Intervall für den Basisumfang einhält.RSonne = 696354,1 Km ± 4 Km Nur wenn der Sonneradius innerhalb der angegebenen Grenzen von maximal 4 Km liegt funktioniert die Theorie von Jelitto bzgl. der Pyramidenseite der großen Pyramide. 5.7.4 - PyramidenseiteAus dem Sonnenradius ergibt sich für den Basisumfang:UB = 921,4490 - 921,4615 m Der mittlere Basisumfang ergibt sich zu:
|
5.8 - Vergleich der Jelitto Daten | ||||
Der Vergleich mit den mittleren Messwerten (Kapitel 4.1.5) | ||||
|
||||
Die Abweichung der Mittelwerte für den Basisunfang liegt bei 4,145 mm, und die Fehlerintervalle überlappen sich. Die Abweichung der Mittelwerte für die Pyramidenseite liegt bei 1,11 mm |
Der Vergleich mit den Werten aus dem Fehleransatz:(Kapitel 4.2.4) |
|
||||
Die Abweichung der Mittelwerte iegt bei 7,57 mm, und die Fehlerintervalle überlappen sich. Die Abweichung der Mittelwerte für die Pyramidenseite liegt bei 1,96 mm |
Der Vergleich mit den geodätichen Messwerten (Kapitel 5.4) |
UB : 921,45385 m ± 0,00185 m | 921,4520 m < UB < 921,4557 m |
P : 230,3634 m ± 0,00046 m | 230,36294 m < P < 230,36386 m |
Die Abweichung der Mittelwerte iegt lediglich bei etwa 8,35 mm, und die Fehlerintervalle überlappen sich. Die Abweichung der Mittelwerte für die Pyramidenseite liegt bei 2,1 mm |
Trägt man alle Intervalle graphisch über dem Baisumfang auf, ergibt sich folgende Abbildung: Die Auflösung beträt 1 Teilstrich = 0,01 m |
Abbildung 5.3 - Vergleich für den Basisumfang der großen Pyramide |
Verfeinert man die Auflösung ergibt sich folgendes Bild. Die Auflösung beträt 1 Teilstrich = 0,005 m |
Abbildung 5.4 - Verfeinerter Vergleich für den Basisumfang der großen Pyramide |
Das Jelitto Intervall und das
Intervall der mittleren Messwerte (Kapitel 4.1.5)
überlappen. sich. Der Jelitto Mittelwert liegt an der
unteren Grenze des Messwert Intervalles. Die Mittelwerte
liegen 4,145 mm außeinander. Das Jelitto Intervall und das Intervall des Fehleransatzes (Kapitel 4.2.4) überlappen sich zwar noch, aber die Mittelwerte liegen 7,57 mm außeinander. Das Jelitto Intervall liegt unterhalb des geodätischen Intervalles. Die Mittelwerte liegen 8,35 mm außeinander. Zum Vergleich Die Abweichung der Mittelwerte für das geodätische Intervall und das Intervall der mittleren Messwerte für den Basisumfang liegt bei 4,2 mm, Die Abweichung der Mittelwerte für das geodätische Intervall und dem Fehleransatz liegt bei etwa 0,778 mm Hieraus wird ersichtlich das der Mittelwert des Jeltto Ansatzes bzgl. der geodätischen Daten etwas zu klein geraten ist. Der Unterschied Jelitto Ansatz zum geodätischen Ansatz beträgt 8,35 mm. |