Geomantie im Ruhrgebiet
Eine 1000jährige geomantische Landschaftsstruktur im nordwestlichen Ruhrgebiet
Copyright © Klaus Piontzik
Wie schon
in Kapitel 3 behandelt, beim Vergleich der
Quadrierungslinie mit den Möllerschen Linien, verläuft
die Quadrierungslinie parallel zur Ostseite der
Externstein-Pyramide. Ein Hinweis darauf, das die
Quadratur auch im Ruhrgebiet zu finden sein könnte.
Untersucht man die bestehenden Verhältnisse etwas
genauer wird man tatsächlich auch fündig. Nimmt man nun die Verbindungslinie vom Bottroper Stadtpark zum Turm des St. Johann Baptist Teils des Essener Doms, so ergibt sich mit dem Meridian durch Bottrop und dem Breitenkreis durch den Dom, ein rechtwinkliges Dreieck. In der folgenden Abbildung ist die gesamte Situation noch einmal dargestellt. |
Rein winkelmäßig gesehen lassen sich, aus den Ortskoordinaten, die Höhe und die Grundseite des Dreiecks aus der Abbildung bestimmen. |
Die Höhe beläuft sich auf 0° 4´ 35" = | 275" = 25·11 Bogensekunden. |
Die Basisseite besitzt eine Länge von 0° 5´ 50" = | 350" = 25·14 Bogensekunden. |
Der Tangens
des Basiswinkels alpha ergibt sich damit zu 11:14. Dies ist der sogenannte Quadraturverhältnis, also das Verhältnis das bei der sogenannten Konstruktion 1 der Quadratur des Kreises anfällt. |
Der
Tangens des Basiswinkels alpha im Quadraturdreieck 1
ergibt sich zu 14:11. Dies ist der sogenannte Quadraturwinkel, also der Winkel der bei der Konstruktion 1 der Quadratur des Kreises anfällt. Das entstandene Dreieck MBC bzw. MAC ist damit jeweils ein Schnittdreieck 1. Die Seiten BC bzw. AC sind die Seiten des Quadraturdreiecks und die Grundlinie AB ist Grundseite des Quadraturdreicks 1. also des Dreiecks ABC |
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Zu
beachten ist, das die Spitze des Dreiecks im Essener Dom
liegt, wenn die Dreiecksseiten als Winkel behandelt werden.
Nimmt man jedoch eine topographische Karte und mißt dort die Strecken bzw. Winkel nach, so erhält man die Dreiecksspitze in Bottrop. Spitzen- und Basiswinkel haben ihre Plätze sozusagen vertauscht. Erklärbar wird dieses Phänomen, wenn man berücksichtigt, daß Breitenkreise einen vom Breitengrad abhängigen Radius besitzen. Am Äquator stimmen Breitenkreis und Erdumfang noch miteinander überein. Je weiter man sich aber vom Äquator in Richtung auf die Pole zu bewegt, um so kleiner wird der Umfang des Breitenkreises. Der Kosinus der geographischen Breite geht in den Umfang mit ein. Die Dreiecksseiten als Längen auf der Erdoberfläche können dann durchaus einen etwas differenten Winkel bilden. Es ist also ein regionales Phänomen wenn Spitzen- und Basiswinkel vertauscht werden, denn nur etwa zwischen dem 51-52 Breitengrad hat der Kosinus gerade eine Größe, die Winkelumkehrung bewirkt. Der genaue Quadraturwinkel für die Spitze des Quadraturdreiecks beträgt 38,15 Grad. Der Winkel im Ruhrgebiet für die Grundstrecke beträgt dann 38,5 Grad. |
Daher lässt sich hier im Ruhrgebiet ein rechteckiges
geographisches Gitter, mit den Seitenverhältnis 275" : 350" erzeugen.
Dabei tritt die Grundstrecke als
Diagonale eines Winkelrechtecks auf (siehe oberstes
Bild). Das so gewonnene Gitter heißt von jetzt ab geographisches Grundsystem
und ist nur etwa zwischen dem 51-52 Breitengrad gültig. Die Benutzung eines geographischen Gitters hat den Vorteil Objekte auf Karten leichter verorten zu können, wenn geographische Koordinaten benutzt werden. Das so gewonnene 11:14 Gitter stellt, mit 21 Bogenminuten Differenz in der Ausrichtung, eine gute Näherung zur exakten Quadrierungslinie dar. |
Insgesamt hat das auf der Grundstrecke basierende Quadraturdreieck die Eigenschaft dass sowohl Winkel als auch Strecken im Quadraturverhältnis zueinander stehen. |
Da wir es hier mit geodätischen Begebenheiten zu tun haben ist es nicht sellbstverständlich, wie bei mathematischen Proportionen, dass Strecken und Winkel gleiche Verhältnisse besitzen. (wegen der gekrümmten Oberfläche) |
Ergänzung Die Quadratur des Kreises als Näherung |
Aus dem
Quadraturdreick ergibt sich die Quadratur-Konstruktion,
im Bild links dargestellt. Dabei ist die Grundseite des
Dreiecks gleich einer Quadratseite und die Höhe des
Dreiecks ist gleich dem Radius des Kreises. Kreis und Quadrat besitzen dann den gleichen Umfang. |
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Es existiert noch eine zweite Quadratur-Konstruktion mit einem 11:7 Verhältnis. Dabei ist die Grundseite des Dreiecks gleich dem Radius des Kreises und die Höhe des Dreiecks ist gleich einer Quadratseite. Kreis und Quadrat besitzen dann den gleichen Umfang. Und sind auch genau so gross wie im ersten Fall. | ||
Durch Erweiterung der ersten Quadratur um entsprechende In- und Umkreise bzw. In- und Umquadrate und durch Ergänzung mit der Quadraturkonstruktion 2, also der 7:11 Proportion, erhält man dann die im Ruhrgebiet vorhandene Grundkonstruktion, die im linken Bild zu sehen ist. | ||
Die drei Punkte des Quadraturdreiecks im Ruhrbegiet
Zwei Punkte des Quadraturdreiecks sind mit dem
Bottroper Stadtpark und dem Essener Dom schon gegeben,
fehlt noch der dritte Punkt. Dieser liegt in jedem Fall auf gleicher geographischer Höhe wie das Münster in Essen. Nach dem geographischen Grundsystem ergeben sich die Koordinaten wie folgt: |
Phi | 51° 27´ 25" N | geographische Breite |
Lambda | 06° 49´ 10" E | geographische Länge |
Rechnet man genau nach der Quadrierung dann lassen sich folgende Koordinaten ermitteln: |
Phi | 51° 27´ 25" N | geographische Breite |
Lambda | 06° 49´ 14,3" E | geographische Länge |
Beide Positionen liegen in den Ruhrwiesen, einem Naturgebiet in Mülheim. Hier spaltet sich die Ruhr zunächst in zwei Arme auf, die etwas später, am Hafen, wieder zusammen kommen. Zwischen den beiden Ruhrarmen liegt ein riesiges Freilandareal - die Mülheimer Ruhrwiesen. |
Mülheim - Ruhrwiesen | Bottrop - Stadtpark | Essen - Münster | ||
Die Quadratur im Ruhrgebiet sieht dann so aus: |
Die Übertragung der gesamten Quadratur auf das Ruhrgebiet liefert folgendes Ergebnis: |
Auffallend ist hier das der Verlauf von
Emscher und Rhein-Herne-Kanal wie in die Quadratur
eingepasst wirken. Der Rhein-Herne-Kanal wurde
zwischen 1906 und 1914 erbaut. Die Emscher dagegen ist
uralt, der Name stammt wahrscheinlich aus dem Keltischen.
Ab Mitte des 19ten Jahrhunderts erfolgte, durch
Industrialisierung und Bevölkerungswachstum bedingt,
eine fortgehende Verschmutzung der Emscher. 1899 wurde
die Emschergenossenschaft gegründet, die für alle
Belange, die Emscher betreffend, zuständig ist. Es
erfolgte eine mehrfache Regulierung des Flussverlaufs. Im
20ten Jahrhundert wurde die Mündung sogar noch zweimal
umverlegt. Emscher wie Rhein-Herne-Kanal sind also beide, durch Menschenhand erschaffene Objekte, die einen Hinweis darauf geben, das landschaftsstrukturierende also geomantische Begebenheiten noch zu Anfang des 20ten Jahrhunderts nicht ganz unbekannt waren. |
Auf/An den Quadraten der Quadratur liegen folgende Objekte: Stift Rellinghausen (996) Marktkirche (1054), Stiftskirche Stoppenberg (1073) Haus Vondern (1162) Kloster Saarn (1214), Kattenturm/Luttelnau (1295) Knippenburg (1309/1340/50) Haus/Kloster Schuir(.../1792) Bismarckturm (1909), St. Nikolaus (1912) Haus Raphael Auf den Kreisen
der Quadratur liegen folgende Objekte: Auf/An oder in der Nähe von Dreiecksseiten
der Quadratur liegen folgende Objekte: |
Stift Rellinghausen | ||
Aus einer Urkunde König Ottos I. vom 15.
Januar 947 ist indirekt belegt, daß in Rellinghausen auch
schon um das Jahr 850 (und wahrscheinlich schon früher)
eine Kapelle vorhanden war Im Jahre 943 anläßlich der Turmweihe der Werdener Kirche durch den Kölner Erzbischof Wigfried, wurde Rellinghausen zu einer Unterpfarrei des Werdener Klosters. Um das Jahr 990 erwarb die Essener Äbtissin den Oberhof in Rellinghausen und gründete hier 996 ein neues Kanonissenstift Ungefähr 200 Jahre lang herrschte zwischen den Essener und Rellinghausener Damenstiften eine Art Mutter- und Tochter Beziehung |
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Stift Stoppenberg | ||
Die Stiftskirche
in Stoppenberg, einem Vorort von Essen,
wurde 1073 von der Essener Äbtissin Swanhild gestiftet. Die dreischiffige romanische Pfeilerbasilika gehörte zu einem Doppelkloster das im 12.Jahrhundert von Prämonstratenser auf dem Stiftsberg gründet wurde. Als eine der frühesten Gewölbebasiliken des Rheinlandes wurde die Stiftskirche in der Mitte des 12.Jahrhunderts vollendet Seit 1961/1964 gehört es zu einem neu erbauten Kloster der unbeschuhten Karmelitinnen |
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St. Nikolaus - Stoppenberg | ||
Durch das Aufkommen des Bergbaus
strömten zum Ende des vorigen Jahrhunderts Menschen in
Massen in das Ruhrgebiet. Hier vor allem in die durch
Kohleabbau geprägten Bezirke, so auch nach Essen
Stoppenberg. Zum Sonntagsgottesdienst genügte die Stiftskirche, die als Pfarrkirche benutzt wurde, nicht mehr. Bereits in der Planungsphase von St.Nikolaus im Jahre 1904 riet das Königliche Oberbergamt Dortmund von einer Bebauung des Grundstückes wegen der Erfahrungen mit der benachbarten Stiftskirche ab. Pfarrer und Architekt blieben jedoch bei ihrem Konzept ganz im Sinne des Jugendstils Schon kurz nach der Fertigstellung im Jahre 1912 kam es zu den ersten Schäden im Bodenbelag und den Gewölben |
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Haus Vondern | ||
Haus Vondern ist ein bedeutender spätgotischer Profanbau in Nordrhein-Westfalen. Wie lange es die Burg schon gibt, ist unbekannt. Vermutlich nicht beweisen läßt sich, ob hier schon vor mehr als tausend Jahren eine Zufluchtstätte mit Wall und Palisadenzaun stand. Tatsache ist, daß die heutigen Bauten aus verschiedenen Epochen stammen. | ||
Kloster Saarn | ||
Aus den
Anfängen des 13ten Jahrhunderts stammt Kloster Saarn. Es wurde 1214 von
Zisterziensern gegründet. Die gesamte Klosteranlage wurde in den Jahren 1979 - 1989 restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt. |
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Kloster
Saarn ist ein Ableger des 1122 gegründeten Zisterzienser-Klosters
Kamp
(Altenkamp) in Kamp Lintfort Von Altenkamp aus erfolgte quasi die Urbanisierung des nordöstlichen deutschen Raumes |
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Die Zisterzienser
Die aus Frankreich kommenden Zistertzienser-Mönche machten sich die Urbarmachung und das Ansiedeln bis ins mittlere und nördliche Deutschland zur Aufgabe, ja sogar bis weit zum Osten. Sie rodeten große Fläche, legten Äcker und Weiden an, holten Menschen ins Land und errichteten Höfe und Dörfer, gründeten Schulen und sorgten so neben der wirtschaftlichen Entwicklung des Umlandes auch für die Bildung der Einheimischen. Bemerkenswert ist noch der Umstand, das der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux ein eifriger Förderer des Templerordens war und es engere Beziehungen zwischen Zisterzienser und Templer gab. Es sollte also nicht verwundern, wenn auch im hiesigen Gebiet Templer zu finden sind. |
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Kattenturm | ||
Nördlich der Ruhr befindet sich im
Stadtteil Kettwig die Ruine der Motte Luttelnau, im
Volksmund auch Kattenturm
genannt. Dieser ist Rest des Rittergutes Luttelnau
(Luthenau, Luttenau), das seit 1295 bezeugt ist. Sie verfiel spätestens nach dem Aussterben ihrer Besitzer, der Herren von Luttelnau 1417. 1424 kam das Gut Luttelnau, von dessen Wirtschaftshof leider keine Spuren bekannt sind, an Heinrich von Oefte |
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Bismarckturm - Mülheim | ||
Dem Aufruf der deutschen Studentenschaft
zur Errichtung von Bismarcksäulen folgten auch die
Mülheimer Bürger. Die für den Bau gesammelten
Spendengelder reichten jedoch nicht zum Bau eines Turmes
aus.
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Abtei Werden |
Neben dem Essener Münster aus dem 9 Jahrhundert, ist die Abtei Werden (um 800 n.Chr.) mit eines der ältesten Objekte auf dem Gitter und der Quadraturkonstruktion. |
Liudger, 742 bei Utrecht
geboren und 777 zum Priester geweiht, wurde 792 von Karl
dem Großen zum Missionsleiter Westsachsens berufen. Der Friesen-Missionar Liudger erwirbt am 18. Januar 799 Grundbesitz in Werden und der Bau der ersten Abteikirche wird begonnen. Damit gründete er die Benediktinerabtei Werden an der Ruhr, heute Essen-Werden. |
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Am 30. März 805 empfing Liudger die Bischofsweihe. Karl der Große ernannte ihn gleichzeitig zum ersten Bischof von Münster. Liudger starb am 26. März 809 in Billerbeck. Seinem Wunsch gemäß erfolgte die Beisetzung in der Abtei Werden. | ||
Luciuskirche | ||||
Von 995 bis 1063 wurde
die Luziuskirche
durch Werdener Äbte erbaut. Sie ist die älteste
Pfarrkirche nördlich der Alpen. Unter französischer Verwaltung versteigerte die Direktion der Domäne 1811 die Luziuskirche, die dann nach Abbruch der Apsis und des Obergeschosses des Westturmes als Wohnhaus hergerichtet wurde. Seit 1896 wieder im Besitz der katholischen Gemeinde, erfolgte die Wiederherstellung als Pfarrkirche 1957/58 |
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Kommende Welheim | ||
Die Gründung des deutschen
Ritterordens wird auf den Kreuzzug des Kaisers Barbarossa
im Jahre 1190 zurückgeführt. Die ersten Niederlassungen des
Ritterordens in Westfalen entstanden in der ersten
Hälfte des 13ten Jahrhunderts. In das Jahr 1230 wird die
Gründung der Kommende
Welheim als Ordensgut des Deutschen
Ritterordens datiert |
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Von der Kommende Welheim ist heute
nichts mehr erhalten geblieben. Auf dem ehemaligen
Gelände erhebt sich dort seit etwa 1950 die hiesige
Kokerei. Lediglich an der angrenzenden Prosperstrasse befindet sich heute noch ein Gedenkstein. Erhalten geblieben ist die Glocke aus der Kapelle der Kommende. Sie befindet sich heute im Glockenturm von St. Johann in der Boy. |
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Ein weiteres Objekt das ehemals vor der Kommende stand ist der heilige Nepomuk (links im Bild). Das Orginal befindet sich heute im Quadrat bzw. im Heimatmuseum. Eine Replik (Bild) des Nepomuk steht aber am Quadrat, genau an der Kreuzung | ||
Mit der Kommende Welheim ist noch die Geschichte von
der Welheimer Reise verbunden. Diese war ein feucht
fröhlicher Aufmarsch der Essener St.
Sebastianus-Schützen nach Welheim zur Kommende und
beruhte auf jahrhunderte alter Tradition. Am 3 Juni 1789 bezogen jedoch 600 Schützen auf Order des Vestischen Statthalters Graf von Nesselrode Stellung an den Emscherübergängen. Um die Essener Schützen, unter Anwendung von Gewalt, an der Überquerung der Emscher zu hindern. Dies war faktisch das Ende der Welheimer Reise. Ein Gemälde der Welheimer Reise von Josse Goosen befindet sich heute im Ratssaal des Bottroper Rathauses. |
Villa Hügel | ||
Von 1868 bis 1872 nach Entwürfen von Alfred Krupp errichtet, ist die Villa Hügel eine klassizistische schloßartige Residenz, die bis 1945 als repräsentatives Domizil der Familie Krupp diente |
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Durch eine Studie des Geomanten Marco Pogacnik wurde Anfang diesen Jahrhunderts bestätigt, das Villa Hügel und das umgrenzende Gelände nach geomantischen Gesichtspunkten gestaltet und gebaut worden sind. | ||
Villa Dickmann | ||
Für die Familie des Formsandgrubenbesitzer August
Dickmann errichtete der Recklinghauser Architekt Nebel
1901-1903 ein repräsentatives Wohnhaus in Bottrop - die Villa Dickmann |
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Villa Hügel und Villa Dickmann sind Hinweise darauf das etwa um die Jahrhundertwende (1900) herum geomantisches Wissen sich in industriellen Kreisen verbreitete. |
Haus Baldeney | ||
Am Nordufer des Baldeneysees, 2,5 km
nordöstl. von Werden und 5 km südsüdöstl. von
Essen-Stadtmitte, steht Haus
Baldeney Im 13. Jahrhundert gelangt der Wald zu Baldeney an das Reichsstift Werden. Die früher wasserumwehrte alte Burganlage war ein Lehen der Abtei Werden und diente als Wohnsitz eines Ministerialen der Abtei Werden |
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Schloss Oberhausen | ||||
Vor den Toren der Stadt Oberhausen, an der Hauptverbindungsstraße von Alt-Oberhausen zu den 1929 angegliederten Stadtteilen Sterkrade und Osterfeld, liegt das Schloß Oberhausen. Die Anfänge des Rittersitzes Overhus, wie früher sein Name lautete, liegen weitestgehend im dunkeln. Vermutlich reichen die Anfänge des Adelssitzes ins späte 12. oder frühe 13. Jahrhundert zurück. Zur Zeit ist auch immer noch umstritten, ob Henricus Dukere de Overhusa (seit 1220) tatsächlich der erste Besitzer war. | ||||
Seit dem Frühjahr 1998 erstrahlt das Schloß Oberhausen nach umfangreichen Umbauarbeiten in neuem Glanz | ||||
Bei meinen geomantischen Studien stiess ich des öfteren auf eine Struktur ,die vornehmlich in alten Anlagen zu finden ist: ein Quadrat bzw. ein quadratisches Kreuz - verbunden waren damit auch immer die vier Elemente. |
Vor der Christianisierung scheint man auf diese Art und Weise Geomantie betrieben zu haben. Die ersten christlichen Kirchen (die meistens auf den alten Kultplätzen angelegt wurden) hatten, in der Regel, noch diese Form. Das Quadrat, das quadratische Kreuz oder auch das Achteck stellen noch die Ganzheit der Elemente bzw. die Einheit der Natur dar. |
In seinem Buch Die Kathedrale beschreibt Hans Sedlmayr das die Vierzahl der Welt zugeordnet ist, während die Achtzahl den Himmel darstellt. In den ursprünglichen Quadratkonstruktionen ist, durch die Diagonalen, stets auch die Zahl Acht enthalten. Allgemein lässt sich also sagen, das die Gebäude, der vor und anfangschristlichen Zeit, eine Verbindung bzw. den Übergang vom weltlichen zum himmlischen repräsentieren. |
Die quadratische Anordnung im Essener Dom: |
Der Hochaltar | |||||
FEUER | |||||
LUFT |
ERDE | ||||
Kreuzgang mit Domherrenfriedhof | WASSER | Der Vorplatz | |||
Blick ins Atrium |
Noch besser lässt sich die Situation darstellen wenn
man einen Bauplan des Münsters heranzieht. Das magenta
Quadrat ist dann das Quadrat in bzw. auf dessen Ecken die
vier angebenen Punkt, also der Hochaltar, das Atrium, der
Kreuzgang und der Vorplatz liegen. Der magenta Kreis besitzt dann den gleichen Umfang wie das magenta Quadrat. |
Wie wir alle, anhand der heutigen Kirchen,
nachvollziehen können, hat sich irgendwann in der
Vergangenheit, daraus eine etwas abgewandelte Form
ergeben. Kirchen entsprechen mehr dem christlichen Kreuz
bzw. werden die Seitenschiffe auch ganz weggelassen - und
man erhält eine einfache längliche Konstruktion. Was ist da passiert? Betrachtet man/frau die obige Elementanordnung in geomantischer Sichtweise, dann ergibt sich die übliche Kirchenstruktur, indem die Elemente Luft und Erde einfach ausgelassen werden. Und so sind die Kirchen aufgebaut: auf dem Feuerpunkt steht der Hochaltar oder ist der Platz des Priesters und gegenüber auf dem Wasserpunkt befindet sich, in der Regel, eine Säule mit kleinem Wasserbecken - manchmal auch als Taufbecken benutzt. Geomantisch gesehen wird hier die Einheit der Elemente nicht nur zerschnitten, sondern das Gesamte wird auf EIN Polpaar reduziert. Fatalerweise kommt, durch die Christianisierung, noch hinzu das hier Feuer = Licht gesetzt worden ist. Die Konsequenz ist, das Wasser und die anderen Elemente dann automatisch zur dunklen Seite gehören. Und wenn man dann noch Hell = Gut und Dunkel = Böse setzt, ja dann ist die Verteufelung alles Naturellen ganz einfach vorprogrammiert. Und da die katholische Kirche, als Institution, das gesamte geomantische Netzwerk in Europa systematisch mit ihren Bauwerken überzogen hat, entstand damit auch das morphogenetische Feld eines dualen Weltbildes. |
252
Seiten, davon 116 in Farbe 163 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783755742111 Ladenpreis: 24 Euro |
220
Seiten, davon 128 in Farbe 253 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783756204687 Ladenpreis: 27 Euro |