Geomantie im Ruhrgebiet
Eine 1000jährige geomantische Landschaftsstruktur im nordwestlichen Ruhrgebiet
Copyright © Klaus Piontzik
0.0 | Was ist Geomantie ? | |
0.1 | Historisches zur Geomantie | |
0.2 | Schatten der Vergangenheit | |
0.3 | Ein neuer Anfang | |
0.4 | Mathematisches | |
0.5 | Zu dieser Studie | |
0.6 | Zur Landschaft | |
0.7 | Zur Landschaftsstruktur | |
0.8 | Premiere | |
Ursprünglich bezieht sich der Begriff Geomantie auf eine arabische
Form der Weissagung, die sich Ende des ersten
Jahrtausends, von den moslemischen Ländern aus, nach
Europa und nach Afrika hin, verbreitete. Noch heute wird
in vielen Lexika daher Geomantie als Wahrsagungsmethode
z.B. aus Erdbeben oder ähnlichen Phänomenen erklärt. Es mag daher den Eidruck erwecken als ob Geomantie eine importierte Angelegenheit sei. Das dies eine Verzerrung geomantischer Phänomene in Europa bedeutet, soll im Folgenden gezeigt werden. Die asiatische sprich chinesische Form der Geomantie wird als "Feng-Shui" bezeichnet, und lautet in der Übersetzung ganz einfach Wind und Wasser. In der klassischen chinesischen Literatur findet man noch den Begriff "ti li" was mit "Beschaffenheit der Landschaft" übersetzt wird und, in modernerer Ausdrucksweise, als Geographie bezeichnet werden könnte. Wie Stephen Skinner in seinem Buch "Chinesische Geomantie" zeigt, existiert noch ein dritter Begriff, nämlich der des "kan-yü". Wörtlich übersetzt bedeutet dies "Wagen des Himmels und der Erde" und soll sich auf die runde Platte des Kompasses (Himmel) beziehen, der in die quadratische Erdplatte eingesetzt ist."kan-yü" war wahrscheinlich die ursprüngliche Bezeichnung für die Kompaß-Schule und beinhaltete die alten Theorien der taoistischen Philosophie über die Wechselwirkungen zwischen Himmel und Erde. Dagegen präsentiert "Feng-Shui" die Form-Schule, die sich mehr mit dem Zyklus der fünf Elemente und ihren Ausdrucksformen in Landschaft und Architektur beschäftigt. Die chinesische Form der Geomantie läßt sich als Theorie und Praxis der Standortbestimmung in Harmonie mit den Elementen und dem Himmel interpretieren. Der englische Missionar E.J.Eitel war quasi der erste Europäer, der sich mit dieser chinesischen Variante der Geomantie beschäftigte. 1873 erschien sein Werk über Feng Shui. Die Bezeichnung "Geomantie" wurde in dieser Zeit dann auch von anderen Schriftstellern aufgegriffen, um "Feng-Shui" zu übersetzen. Der Begriff Geomantie, in seiner heute gebräuchlichen Form, wurde vor etwa 20 Jahren durch Nigel Pennick in England geprägt. In seinem Buch "Die alte Wissenschaft der Geomantie" interpretiert er diesen Begriff als "Gespür für die Erde". In dem 1998 veröffentlichtem Werk "Geomantie / Tiefenökologie" von Andreas Lentz wird Geomantie als "Gewahrsein der Erde" beschrieben. Für den modernen westlichen Menschen erscheint daher die von Nigel Pennick vorgenommene Klassifizierung der Geomantie als Wissenschaft etwas befremdlich. Was für sogenannte "Sensitive" selbstverständlich und plausibel sein mag, ist für viele Menschen eher ein rein subjektiver Vorgang. In Anlehnung an die Bezeichnung Geomantie als königliche Kunst, könnte man Geomantie heute eher als Kunstform begreifen. Ein gutes Beispiel dazu, wären die Projekte von Marco Pogacnik, dessen bekannteste Schöpfung das geomantische System in der Parkanlage des Schlosses von Kerpen Türnich ist. In seinem Buch "Die Erde heilen" ist dieses System ausführlich dargestellt. |
Man sollte jedoch nicht vergessen, das die
traditionelle Wissenschaft viele Jahrhunderte lang eine
ganzheitliche Sichtweise pflegte, und sich daher auch
keine Einzeldisziplinen im modernen Sinne ausbildeten.
Dies geschah erst im Zuge der Aufklärung, also ab dem
17ten Jahrhundert. Insbesondere die Herausbildung der sogenannten Naturwissenschaften gingen mit dem Wunsch nach "objektiven" Daten einher. Das kausal Beweisbare stellte die pure Erfahrung infrage. Diesem Differenzierungsprozess fielen auch die bis dato noch nicht beweisbaren esoterischen Elemente in der Wissenschaft zum Opfer. In Folge wurden diese Teile auch in der Geomantie einfach fallengelassen, jedenfalls von offizieller Seite aus. Im Laufe der Zeit, durch Tradierung zum Allgemeingut geworden, sank die Geomantie eher auf das Niveau einer Glaubensfrage, oder wurde auch ganz vergessen. Eine Ausnahme bildet hier Island. Es ist das einzige Land in Europa, in dem sich geomantische Praxis, seit uralten Zeiten, bis auf den heutigen Tag erhalten hat ! Offiziell scheint die Geomantie in Theorie und Praxis heute verschwunden zu sein. Das dieser Schein jedoch trügerisch ist, wird im Folgenden noch zu zeigen sein. Das Wahrnehmen und die Beschreibung der Erde, in ihren Formen und Wesen, mitsamt der Beziehungen zwischen diesen Teilen, ist allerdings erst eine Hälfte der Geomantie. Die andere Hälfte besteht ja daraus, das Erspürte und Erkannte dann auch umzusetzen. Und zwar durch Erhaltung und Formung von Landschaftsstrukturen. Durch die Untersuchungen von Alfred Watkins, Anfang des 20ten Jahrhunderts, über die sogenannten "ley-lines" in England, wurde Geomantie dann wieder ein Gegenstand der Forschung. Seitdem
gibt es in den angelsächsischen Ländern eine
durchgehende Forschungstätigkeit. Die auch, bis auf den
heutigen Tag, durch Nigel Pennick, John Michell, Paul
Devereux und andere andauert. |
In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts
existierten in Deutschland ebenfalls Untersuchungen
geomantischer Art. Die Studien von Wilhelm Teudt
(Germanische Heiligtümer), Hermann Wirth
und Josef Heinsch kamen zu ähnlichen
Ergebnissen wie Watkins, nämlich der Existenz
großräumiger Landschaftsstrukturen. Heinsch äußerte sogar das die deutsche Landschaft in ihrer urtümlichen sakralen Raumordnung eine riesige, umfassend einheitliche Hieroglyphe darbietet. J. Heinsch beschreibt 1937 in der Ortung in kultgeometrischer Sinndeutung den sogenannten Gottesberg als Ausdruck bzw. Entsprechung des Weltenbaumes Yggdrasil. Die keltische Weltenesche war ein dreistämmiger oder -ästiger Baum, der mit seinen Ästen den Himmel und mit seinen Wurzeln die Erde fest hält. Dementsprechend ist es auch ein natürlicher Ausdruck dieser kosmisch-sakralen Himmelsbildvorstellung, dass die als urtümliche Zentren für das kultische wie völkische Gemeinschaftsleben überall in Erscheinung tretenden Gottesberge sich regelmäßig in allen deutschen Gauen noch heute nachweisen lassen und dass sich überdies von ihnen ausgehend die umliegende Landschaft in ihren Grenzen mit allen irgendwie bedeutsamen Örtlichkeiten allenthalben nach den gleichen Maßeinheiten und Maßverhältnissen in den Richtungsbeziehungen einheitlich geortet zeigt. |
Die Abbildung ist Teil einer Studie von Dr. Joseph Heintsch, aus seinem Buch "Vorzeitliche Raumordnung als Ausdruck magischer Weltschau" das 1959 veröffentlicht wurde und in dem die Quadratur des Kreises bzw. die zugehörigen Zahlenverhältnisse eine Rolle spielt. |
Wilhelm Teudt kam zu der
Erkenntnis, dass heilige Orte durch ein Netz gerader
Linien miteinander verbunden sind. Sein Buch
"Germanische Heiligtümer" besaß für die
Nazis quasi Kultstatus. Himmler avancierte Teudt zum
Direktor eines Programms, das die Wiederbelebung der
Externsteine als heiliges Monument anstrebte. Unter
seiner Leitung sollte eine Replik der Irminsul auf dem
höchsten Punkt der Externsteine angebracht werden. Teudt
war sogar der Ansicht, dass die originale Irminsul, also
die von Karl dem Großen zerstörte, ehemals an den
Externsteinen gestanden hat. Die Einbindung in das nationalsozialistische Gefüge, insbesondere in das sogenannte "Ahnenerbe" brachten die Geomantie im Nachkriegsdeutschland in Misskredit. Dazu trug das politische Engagement von Wilhelm Teudt und anderen Geomanten während der Zeit des Nationalsozialismus bei, hinzu kam aber noch, dass die innersten Zirkel des dritten Reiches, allen voran Heinrich Himmler, ein geradezu erstaunliches Interesse an der Geomantie entwickelten hatten. |
Folgerichtig kam es in Deutschland
nach dem zweiten Weltkrieg, im Zuge der Entnazifizierung,
zu einem abrupten Ende jedweder Forschung im
geomantischen Bereich. Wie E. Carmin in seinem Buch "Das schwarze Reich" zeigt, hatten die inneren Zirkel des nationalsozialistischen Systems, einen überaus okkulten, heute würde man sagen esoterischen, Hintergrund und Zweck. Wir müssen deshalb der Frage nachgehen: Welchen Bezug hatte das Interesse der Nazis zur Geomantie? |
Von esoterischen (ganzheitlichen)
Standpunkten aus betrachtet, bilden lebende Wesen und
ihre Umwelt eine Einheit. Daher kann Formung der
Landschaft auch immer als Formung der darin lebenden
Wesen verstanden werden. Esoterisch gesehen, erzeugen raumgreifende Landschaftsstrukturen, (mit den hinreichenden Energiequellen versehen) durchsetzt mit architektonischen Konstruktionen, die nach bestimmten Mustern geordnet sind (um die Energien zu leiten), auch Wirkungen auf die darin lebenden Wesen, gleich welcher Art. Nach Jens M.
Möller ist Geomantie die alte Kunst,
Energiezentren auf der Erdoberfläche auszumachen und
durch künstliche Veränderung der Landschaft, durch den
Bau von Heiligtümern und Konstruktionen, zu verstärken
oder zu verändern. Mit Hilfe der Geomantie sollten die
künstlich von Menschen geschaffenen Siedlungen in
Einklang mit den Energieströmen der Erde und des Kosmos
gebracht werden. Und genau
dieser Machtaspekt ist ein wesentlicher Triebfaktor der
Neugier höchster Nazikreise gewesen. Folgerichtig
versuchten sie ihre erworbenen Kenntnisse in die Tat
umzusetzen, heißt also Kulturformung zu betreiben. Es
existieren darüber hinaus noch eine ganze Reihe
architektonischer Zeugnisse, aus dieser Zeit, in
Deutschland. Wie weitreichend die nationalsozialistischen geomantischen Pläne waren, zeigt E.Carmin in seinem Werk im Kapitel "Die Planlandschaften der Zukunft". Schon um 1930 herum existierten umfassende Pläne der Landschaftsgestaltung innerhalb gewisser nationalsozialistischer Führungskreise. Carmin berichtet von einem Professor Grünberg, der in der Planungsstelle des Königsberger Gauleiters Koch tätig war. Dort steht wörtlich (Zitat Rauschnigg): "Er hatte in seinem
Institut Karten entwerfen lassen mit Verkehrslinien,
Kraftfeldern, Kraftlinien, Autostraßen, Bahnlinien,
Kanalprojekten. Genau geplante Wirtschaftslandschaften
erstreckten sich über den ganzen Osten bis zum Schwarzen
Meer, bis zum Kaukasus. Auf diesen Plänen waren bereits
Deutschland und Westrußland eine riesige wirtschaftliche
und verkehrspolitische Einheit. So ist es
verständlich, warum die Geomantie in Deutschland, als
nationalsozialistisches Gedankengut gebrandmarkt
und derart verschwiegen und tabuisiert wurde, dass sie
für die folgenden Jahrzehnte fast vollkommen in
Vergessenheit geriet oder lediglich als Kuriosität bzw.
Glaubenssache angesehen wurde. Beispielhaft sind hier die
alten Leute, die noch mit Ruten oder Pendeln Wasseradern
aufspüren konnten. Daher ist im Bereich Geomantie, zumindest in Deutschland, auch noch eine gewisse Vergangenheitsbewältigung angesagt. Ein Grund
mehr, uns wieder um geomantische Phänomene
"unserer" Region und um das alte
verlorengegangene Wissen zu kümmern. |
Erst die in den letzten Jahren aufkommende
New Age- und Esoterikwelle hat das Thema der Geomantie
wieder nach Deutschland gespült. Vielen Menschen sind
die Begriffe Energielinien oder Orte der Kraft oder
Feng-Shui schon einmal begegnet, und erzeugen auch ein
gewisses Interesse. Aber was es mit diesen Linien und
Orten auf sich hat, das kann kaum jemand erklären. Die meisten mehr oder weniger esoterischen Erklärungsversuche bzw. Modelle sind zwar für so genannte "Sensitive" hinreichend plausibel, aber esoterische Begriffe wie Wasser- oder Feuerenergie sind vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, in ihrer Existenz (noch) nicht bewiesen. Sie sind demzufolge auch bisher kein Objekt wissenschaftlicher Forschung. Die Veröffentlichung einer naturwissenschaftlich ernstzunehmenden Untersuchung erfolgte hier erst 1988, als das Buch von Jens M. Möller "Geomantie in Mitteleuropa" erschien. Das darin publizierte Lichtmeßsystem bietet einen Ansatz für eine geometrische Begründung der Geomantie, wenn das auch nicht immer erkannt wird. Die Benutzung und Einbeziehung von Bergen und/oder Türmen in Verbindung mit Licht- und Spiegelsystemen bzw. deren Ausrichtung nach astronomischen Begebenheiten (Sonne bzw. Mond) gestattet eine geophysikalische Ableitung und auch Bestimmung von Linien auf der Erdoberfläche. Weiterhin kann Jens Möller in seinem Werk zeigen, dass ein Teil dieser Linien zusammen mit bestimmten Orten im süddeutschen Raum -hauptsächlich um Karlsruhe herum- eine überaus komplexe Geometrie erzeugen in die Figuren, wie 5- oder 6-Ecke, und auch so genannte Cheopspyramiden bzw. Quadraturdreiecke einbezogen sind. |
Durchschneidet man die Cheopspyramide in nord-südlicher oder ost-westlicher Richtung, so bildet der Querschnitt ein Dreieck. In diesem Dreieck treten ganz bestimmte Winkel- und Streckenverhältnisse auf, die darauf hindeuten das hier die Quadratur des Kreises (bzw. eine Näherung) benutzt worden ist, also die Zahl PI (bzw. eine Näherung) in die Konstruktion eingeht. So erklärt sich, dass das Quadraturdreieck als Cheops-Pyramide bezeichnet wird. Die Quadratur wird, in der Regel, wie in der nächsten Abbildung dargestellt. Die Grundseite des Dreiecks entspricht einer Quadratseite und die Höhe des Dreiecks ist gleich dem Radius des Kreises. |
Diese Art der
Quadratur kann durch eine einfache Zahlenproportion
wiedergegeben werden. |
Die Höhe des Dreiecks umfasst dabei 14 Einheiten und die halbe Grundseite des Dreiecks beinhaltet 11 Einheiten. Die halbe Quadratseite verhält sich dann zum Kreisradius wie 11:14. |
Da auch
im Ruhrgebiet die Quadraturkonstruktion eine nicht
unerhebliche Rolle spielt, wäre es angebracht diese
Konstruktion etwas näher zu betrachten. Dies geschieht
in einer separaten Abhandlung. Der Abriss zur Quadratur wird in der Studie quasi als Grundlagenmaterial benutzt, ist zum Verständnis dieser Abhandlung aber nicht unbedingt notwendig. Für weitergehend Interessierte und zur Ergänzung ist die Studie zur Quadratur hier zu finden: |
Erwähnenswert ist hier noch die sogenannte Externstein-Pyramide nach W.Machalett. Die Spitze dieses Quadraturdreiecks wird durch die Externsteine gebildet. Die beiden anderen Ecken des Dreiecks ergeben sich durch die Orte Salvage (Atlantis heute etwa Lanzarote, Teneriffa) und Gizeh (Cheopspyramide). Siehe dazu die nächste Abbildung. Die Externsteinpyramide umfasst dabei einen Raum, in welchem die wichtigsten Mysterienorte und Kultplätze für die Entwicklung Mitteleuropas untergebracht sind. |
Die Externsteine |
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Jens Möller gibt für die
Westlinie der Externsteinpyramide folgende Orte an: Externsteine - Bitburg - Luxemburg - Lourdes - Gibraltar - Kanarische Inseln. Die Ostlinie bilden folgende Orte: Externsteine - Kassel - Donaustauf - Zagreb - Delphi - Gizeh. Schaut man sich die Karte von Machalett genauer an, so erkennt man, dass Gizeh nicht direkt auf der Ecke liegt, sondern knapp daneben. Dies ist korrekt dargestellt, denn Gizeh liegt etwa 200 km neben der eigentlichen Linie. Rechnet man die Orte (von Möller) und die zugehörige Ost bzw. Westlinie durch, so zeigt sich, das fast alle anderen Orte in etwa auf der jeweiligen Linie liegen, d.h. der Abstand zur Linie beträgt weniger als 20 km. Der genaue Winkel für die Quadratur beläuft sich auf 38,146 Grad. Die 11:14 Näherung liefert einen Winkel von 38,157 Grad gemessen in der Pyramidenspitze. Die Richtung der Ostlinie der Extern-Pyramide ist dann 141,85-141,84 NO gemessen von Norden aus im Uhrzeigersinn. Im Verlauf dieser Publikation werden wir dieser Linie noch öfters begegnen. Auffallend an der Externsteinpyramide von Machalett ist die systematische Ausfüllung des Dreiecks mit Ost bzw. Westlinien. Heißt also, Machalett ging von einem Europa umspannenden Netz aus. Zum selben Ergebnis eines europäischen Netzes gelangt man, wenn man die Möllerschen Linien analysiert. Hier zeigt sich, dass diese Linien nicht zufällig in der Landschaft liegen, sondern Teile eines größeren Gittersystems sind. Eine Analyse zu den Möllerschen Linien lässt sich hier finden: |
Wenn eine größere Geometrie existiert, ist zu erwarten, dass es sie auch in einem kleineren, sprich regionalem, Rahmen gibt. Oder umgekehrt: die alten regionalen Strukturen sind dann einfach als Spiegelungen übergeordneter geomantischer Netzwerke oder Gitter zu verstehen. |
Wenn
gestaltende Kräfte, mit welchem Hintergrund und mit
welcher Absicht auch immer, auf eine Landschaft einwirken
und sie strukturieren, so ensteht ein Gebilde aus
Objekten und deren Beziehungen untereinander. Also ein
komplexes System von physikalischen Manifestationen und
Relationen, ein geomantisches System eben. Mathematik ist die Wissenschaft der formalen Systeme. Wobei unter einem formalen System eine Sammlung von Axiomen zu verstehen ist, die erstens voneinander möglichst unabhängig und zweitens zueinander widerspruchsfrei sein sollten. Axiome sind Grundsätze, oder auch Regeln, allgemein also Aussagen, die die Eigenschaften von Systemteilen, und damit das Verhalten des Gesamtsystems, definieren. Ein formales System besteht also insgesamt aus einer Menge von Axiomen, die dann eine weit größere Menge von Schlußfolgerungen, Sätzen, Konsequenzen und eventuell Realisationen erzeugen. Demnach läßt sich ein geomantisches System auch als formales System, im mathematischen Sinne, auffassen. Die Definitionen von bestimmten Eigenschaften und Regeln (innerhalb der Geomantie) bilden dabei die Menge der Axiome, und die Lanschaftsstrukturen deren Realisationen. Geomantische Systeme sind dem zufolge physikalisierte formale Systeme. Physikalisierte Mathematik ist bekannt unter dem Namen Geometrie. Daher sind geomantische Systeme stets auch geometrische Systeme. Und die Existenz oder Nichtexistenz von Geometrie bzw. bestimmten Geometrien in einer Landschaft ist nachweisbar bzw. widerlegbar. Geomantie als Geometrie kann und muß daher auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sein. Diesen Teil könnte man dann Geomantische Geometrie nennen Durch
Abstands- und/oder Winkelmessungen bzw. Bestimmungen
lassen sich, über Vergleiche und anschliessender
Konstruktion und/oder auch Berechnung, vorhandene
Geometrien finden und nachweisen. |
Die Geometrie ist logischerweise auch die
Grundlage der vorliegenden Studie. Die Kriterien zur
Geometrieerkennung werden in einer separaten Abhandlung
erläutert, und bilden quasi das Fundament für alle
Betrachtungen. Sie sind zum Verständnis dieser
Abhandlung aber nicht unbedingt notwendig. Für
weitergehend Interessierte und zur Ergänzung sind die
Kriterien hier zu finden: Kriterien zur Geometriebestimmung in Landschaften In dieser
Abhandlung werden Begriffe wie Punkte, Umgebungen,
Bereiche und Gebiete definiert. Sowie deren Beziehungen
zu Linien, d.h. ob ein Objekt auf, an neben oder in der
Nähe einer Linie liegt. Über die Einführung von
Abstandsteilungen können dann sogenannte Gittersysteme
abgeleitet und beschrieben werden. Und durch Definition
von Winkelteilungen sind Vielecke bzw. Polygone
darstellbar. Insgesamt steht mit den definierten Kriterien ein effektives Werkzeug zur Verfügung, um geometrische Konstruktionen in Landschaften hinreichend genau bestimmen zu können. Da die Erde keine ebene Oberfläche besitzt, sondern gekrümmt ist, treten folglich auch keine Linien im euklidischen Sinne auf. Die auftretenden Linien sind, genau genommen, Teile von Kreisen. Und da die Erde auch keine Kugelgestalt, sondern mehr eine elliptische Form besitzt, sind praktisch fast alle Linien auf der Erdoberfläche Teile von Ellipsen. Die
Kriterien zur Geometriebestimmung sind dagegen in einer
Ebene definiert, also euklidisch orientiert. So erhebt
sich hier die Frage nach der Genauigkeit. Aus diesem
Grund wäre es erforderlich sich in einer weiteren
Abhandlung die Gestalt der Erde etwas näher zu
betrachten. In dieser
Abhandlung wird zuerst eine Beschreibung der historischen
Entwicklung von geodätischen Systemen ausgeführt. Aus
diesen Betrachtungen ergeben sich dann auch die Maße
für das sogenannte mittlere Erd-Ellipsoid. Insgesamt sind mit den drei ergänzenden Abhandlungen dann aber auch alle benötigten Grundlagen vorhanden, um ein genaues Arbeiten zu ermöglichen. D.h. es ist möglich Geometrien exakt und eindeutig bestimmen zu können. |
Die für diese Untersuchung gewählte Landschaft ist das Ruhrgebiet, hauptsächlich der nordwestliche Raum um Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Mülheim und Oberhausen herum. Oder wenn man die maximalen Grenzen angibt, handelt es sich um das Gebiet von Duisburg bis Recklinghausen und von Raesfeld bis Ratingen. |
Nicht unerwähnt soll hier bleiben, das bei
der Auswahl der Landschaft ein subjektives Moment mit
endscheidend war. Ich selber wurde 1954 in Bottrop
geboren. Zwar habe ich mehrmals das Ruhrgebiet für
Zeiträume von 2 Jahren verlassen, etwas hat mich aber
stets auch hierhin zurück gezogen und bis heute lebe ich
auch hier. So kann ich also behaupten, das das Ruhrgebiet
meine Heimat darstellt. Da eine genauere Kenntnis der zu untersuchenden Verhältnisse aber eher von Vorteil ist, kann in dieser Studie, ohne Einschränkung der Allgemeinheit, eine objektive Grundlage geschaffen werden, mit der sich zeigen läßt, das das ausgesuchte Gebiet ein komplexes geometrisches Muster als Grundlage seiner Ordnung besitzt, und daher keinesfalls zufällig entstanden sein kann. Ein Ausgangspunkt meiner Studien war der Stadtpark in Bottrop. Zuerst interessierte mich lediglich die lokale Geometrie dieser Anlage. Steht man im Bottroper Stadtgarten auf der großen Wiese (Festwiese) zwischen Overbeckshof und dem Marien - Hospital, etwa 100 Meter vom Ausgang zur Josef-Albers-Sraße entfernt, so befindet sich dort ein "ausgezeichneter" geographischer Punkt. Die geographische Besonderheit dieses Punktes besteht darin, das seine Koordinaten, also Länge und Breite, keine Sekundenanteile enthalten. In "Knaurs Weltatlas" wird dieser Ort sogar als geographische Position von Bottrop angegeben. Er ist der Mittelpunkt der unmittelbaren Lanschaftsstruktur in einem Umfeld von 1 km. Die
Ausweitung der gefundenen Ausrichtungen über den
Stadtpark hinaus, und die Untersuchung der Senkrechten zu
den vorgegebenen Richtungen, erbrachten jedoch
Zusammenhänge, die es sinnvoll erscheinen ließen, den
Betrachtungsraum auszudehnen. Folgt man
etwa dieser Linie, so gelangt man zum Essener Dom. Und
steht damit an einem der ältesten Orte des Ruhrgebietes.
Das Essener Münster war ja ursprünglich ein Frauenstift
auf dem Gut Astnidhi (Essen). Gegründet 845 n. Chr.
durch den sächsischen Adligen Altfrid, der etwas später
vierter Bischof von Hildesheim wurde. |
Darüber hinaus läßt sich die Existenz
weiterer Strukturen beweisen, die einerseits aus dem
gefundenen Grundraster abgeleitet werden können, und
andererseits in Relation zu Straßen, Bahnhöfen,
Friedhöfen, Kirchen und anderen Objekten stehen. In den folgenden Kapiteln läßt sich insgesamt zeigen, das die Struktur dieser Teile des Ruhrgebietes nicht zufälligerweise so entstanden sein können, sondern das dem eine durchdachte und wohlangelegte Geometrie zugrundelag. Die eben heute noch nachweisbar ist, nämlich: |
1 | die Existenz mehrerer Gitterstrukturen im Ruhrgebiet die zu den Linien von Jens Möller kompatibel sind |
2a | die Quadratur-Pyramide zwischen Bottrop, Essen und Mülheim bestehend aus: Essener Münster, Bottroper Stadtpark, Naturdenkmal Mülheimer Ruhrwiesen |
2b | die komplette Quadraturkonstruktion, die mit der Pyramide verbunden ist |
3 | das Sechseck bzw. Sechsstern-Gebilde mit
dem Essener Dom als Mittelpunkt, an dem folgende Objekte
beteiligt sind: Schloß Horst, Knippenburg, Villa Dickmann, Haus Hove, Haus Vondern, Haus Ripshorst, Schloß Borbeck, Haus Stein, Haus Ruhreck, die Alteburg in Werden, Haus Heisingen, die Vryburg, Burg Altendorf und Haus Leithe |
4 | das Fünfeck in Mülheim, von dem vier Ecken durch Schloß Styrum, Schloß Broich, der Raffelsberger Bereich, und dem Waldschlößchen besetzt sind, und dessen fünfter Punkt (Haus Hartenfels) auf den zugehörigen Umkreis verschoben wurde |
5a | die Existenz einer geometrischen Gesamtkonstruktion, in der alle aufgeführten Elemente (1-4) zusammen kommen |
5b | diese geometrische Gesamtkonstruktion ist in der bisherigen Mathematik noch nicht bekannt und stellt Bezüge zwischen 3,4,5 und 6-Eck und der Kreisquadratur her. |
Da für fast alle historischen Objekte, in
dem zu untersuchenden Gebiet, das Baujahr oder zumindest
das Jahr der Erstnennung bekannt ist, können in einigen
Kapiteln historische Betrachtungen vorgenommen werden. Diese historischen Betrachtungen werden dann zeigen, das die unter Kapitel 1 bis 5 aufgeführten Geometrien schon seit etwa 1000 Jahren in Benutzung sind. Ein Beginn läßt sich zwischen 800-1000 n. Chr. ausmachen. Und über die nachfolgenden Jahrhunderte hindurch, erfolgte eine kontinuierliche Benutzung der vorhandenen Grundgeometrie, bis in die Zeit des dritten Reichs hinein. Was also heißt, das die Nazionalsozialisten nicht die Urheber der vorliegenden Landschaftsstruktur sind, sondern lediglich versuchten das alte Wissen für ihre Zwecke zu benutzen. Wie noch zu sehen sein wird, war die katholische Kirche die erste Instanz, die geomantische Konstruktionen im hiesigen Raum gebrauchte. Dies mag auf den ersten Blick verwunderlich erscheinen, da die Kirche ja zu den Gruppierungen zählt, die geomantische Tätigkeiten und Wissen eher verteufelt und auch verfolgt hat. Doch wenn man sich mit der Materie näher beschäftigt, stößt man immer wieder auf Kirchen, Klöster und Kapellen, die auf weit älteren, heidnischen Kultstätten errichtet wurden. Der Erzengel Micheal und die Michaelskapellen und Kirchen spielen dabei eine besondere Bewandnis. Darüber hinaus ist die Gesamt-Konstruktion im Ruhrgebiet auch eine geometrische Konstruktion, die in der Mathematik so noch nicht bekannt gewesen bzw. vergessen worden ist. Somit findet hier also eine zweifache Premiere statt, und zwar in historischer und mathematischer Beziehung. |
252
Seiten, davon 116 in Farbe 163 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783755742111 Ladenpreis: 24 Euro |
220
Seiten, davon 128 in Farbe 253 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783756204687 Ladenpreis: 27 Euro |