Geomantie im Ruhrgebiet
Eine 1000jährige geomantische Landschaftsstruktur im nordwestlichen Ruhrgebiet
Copyright © Klaus Piontzik
In einem gegebenen
Gitter kann man bestimmte Strecken als Teilverhältnisse
der Gitterseiten ausdrücken. Besonders einfache Gestalt erhält man, wenn ganzzahlige Proportionen benutzt werden. In diesem Fall 1 zu 3. Man nennt dies auch ein erzeugtes Gitter. |
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Die Verbindung Essen Dom - Wittringen Ehrenmal bildet dabei die Seite eines 1:2 Gitters im Ruhrgebiet | ||
Das komplette 1:2 Gitter zwischen Bottrop, Essen und Mülheim sieht dann so aus: |
Haus Oefte wurde erstmalig urkundlich um 840 erwähnt, als Dienstmannlehen der Reichsabtei Werden. Der Name bedeutet soviel wie "Waldhaus am Flusse". | ||||
Die ursprüngliche Grundrißdisposition und Ausstattung wurde im Jahre 1961 durch Umbauten weitgehend verändert. |
Die Geschichte von Schloss Hugenpoet läßt sich zurückverfolgen bis in das Jahr 778, wo es erstmals als Gut Kaiser Karls des Großen erwähnt wurde. Nach einem Brand im 15. Jahrhundert und Zerstörung während des 30jährigen Krieges, wurde es 1647 durch Wilhelm von Nesselrode-Hugenpoet im Renaissancestil wiederaufgebaut |
Schloß Landsberg wurde 1276 von dem Grafen Adolph V. von Burg zur Befestigung des Ruhrübergangs gebaut. 1903 kam es in den Besitz des Großindustriellen August Thyssen, der es bis zu seinem Tod 1926 als Alterssitz nutzte. Noch heute gehört das Schloß und der angrenzende Neubau zur Thyssen-Gruppe | ||
Schloß Linnep ist die wohl schönste Wasserburg im Kreis Mettmann. Der älteste Teil ist der über 1000 Jahre alte Turm. Nach den Herren von Linnep (1093 bis 1500) wechselten die Besitzer des Anwesen über die Jahrhunderte häufig. 1769 wurde das Herrenhaus neugebaut und 1790 die Vorburg. 1855 erwarb Ferdinand Reichsgraf von Spee das Schloß und nahm weitere bauliche Veränderungen vor. Seit 1958 ist Clemens Graf von Spee Herr auf Schloß Linnep. |
Zu jedem Gitter
existiert ein Diagonalgitter, so auch zum 1:2 Gitter. Das Diagonalgitter des 1:2 Gitters hat eine besondere Eigenschaft. Es ist das 1:3 Gitter im Grundgitterszstem. |
Auf/An den Seiten des Rechtecks liegen folgende Objekte: Essen Münster (845/852), Haus Leithe (947/1158) Stiftskirche Stoppenberg (1073), Schloß Herten (11 Jh/13 Jh) Kloster Stoppenberg (1139), Haus Vondern (1162), Kommende Welheim (1230), Haus Uhlenbrock (1253), Schloß Wittringen (1263), Schloß Horst (1282) Haus Lüttinghof (vor 14 Jh), Knippenburg (1309/1340/50), Haus Hamm (1329), Haus Hove (1397-1400), Haus Goor (14 Jh) Villa Dickmann (1901), Herz Jesu Kirche (1900-02), Kriegerdenkmal Wittringen (1932-1939) |
Wie zu erkennen ist umfasst die Tätigkeitszeit für Gebäude die Zeitspanne von 845 bis etwa 1400. Und dann noch einmal eine Phase von 1900 bis 1940. |
der ursprüngliche Entwurf | der Verfall von Schloss Horst | Schloss Horst heute | ||
Schloss Horst, erbaut zwischen 1554 und 1572, ist das bedeutendste Renaissance-Schloss des nordwestlichen deutschen Raumes, und beeinflusste den renaissance-zeitlichen Baustil im gesamten niederländischen und niederrheinischen Raum maßgeblich mit |
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Um 1050
wurde Herten erstmals als "Herthene"
in einem Heberegister der Abtei Werden an der Ruhr
genannt. Während des Mittelalters gehörte Herten zum
Kurfürstentum Köln Erstmals im Jahre 1376 urkundlich erwähnt, ist Schloss Herten ein Beispiel für die Zeit der Spätgotik. Es diente fast 300 Jahre als Residenz der Statthalter des kurkölnischen Vestes |
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Die Situation des 1:2 und 1:3 Gitters im Ruhrgebiet sieht wie im folgenden Bild aus. Das orange farbene (diagonale) System ist das 1:3 Gitter. Das gelbe (horizontal,vertikale) System ist das 1:2 Gitter. |
Deutlich ist die Ausrichtung der Autobahnen und Bundesstrassen am 1:2 Gitter zu erkennen. |
Von Essen aus verläuft die waagerechte Ausrichtung des1:2 Gitters über Bochum, Dortmund, Unna nach Soest. Das ist quasi die Linie auf der der Hellweg verlief. Man könnte die zugehörige Gitterlinie sogar als Hellweglinie bezeichnen. |
Der Hellweg Der Hellweg ist die älteste Verkehrsverbindung zwischen Rhein und Weser. Er war auch ein Zubringer zum Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die Anfänge des Hellwegs scheinen bis in die La-Tene-Zeit zu reichen. Zahlreiche Bodenfunde belegen, das er mindestens schon in römischer Zeit vorhanden war. Die Ebene, auf der sich der Hellweg befindet, wird im Süden durch den Haarstrang vom Sauerland separiert, im Norden erfolgt durch die Lippe eine Trennung vom Münsterland und im Westen reicht sie bis ans Ruhrgebiet. Geographisch gesehen wird die Hellwegebene zur Münsterschen Bucht gezählt. Der Hellweg beginnt in Duisburg, überquert bei Mülheim die Ruhr und führt dann über Essen, Bochum, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Paderborn und Höxter nach Goslar in den niedersächsischen Raum. An der geschichtlichen Entwicklung dieser Orte bzw. Landschaften hat der Hellweg entscheidenden Anteil gehabt. Duisburg besaß dabei den Vorzug der zweifach günstigen Lage zum Land und zu den Flüssen Rhein und Ruhr. Essen gewann besondere Bedeutung, über Abtei und Stift hinaus, als wichtige Marktsiedlung. Dortmund beteiligte sich mit regem Handel, der später zur Anbindung an die Hanse führte. Im Schatten dieser größeren Städte standen im Mittelalter die Städte Bochum und Mühlheim. Zwar berührte der Hellwig bei Mühlheim auch die Ruhr doch gewann die Stadt erst später, vor allem als Umschlagplatz von Kohle, mehr Ansehen und wirtschaftliches Gewicht. Als weitere größere Siedlung lag Recklinghausen zwar nicht am Hellweg, nutzte aber seine günstige Lage an der Straße von Köln nach Münster, sich zu einem wichtigen Gemeinwesen zu entwickeln. Im Laufe der Zeit hat man versucht dem Wort Hellweg verschiedene Interpretationen zu geben - z.B. Heerweg, Totenweg oder auch Salzweg. Eine sprachgeschichtlich begründende Annahme geht davon aus, das es sich um einen hellen", das heißt trockenen Weg handelte, der die Niederungen zu vermeiden suchte. Etwa 1800 war der alte Hellweg dem steigenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Das musste auch schon Napoleon auf seinem Feldzug nach Russland) erkennen, der manchmal als der Erbauer der Chaussee bezeichnet wird. Es ist jedoch gesichert das die erste Chaussierung der heutigen B 1 erst1817/18 erfolgt ist. Die B1 (teilweise heutige A430/A40) wurde 1820 als Hauptverkehrsstraße in Betrieb genommen. |
Es existieren noch eine Reihe weiterer Bundesstrassen in NRW die alle nach der senkrechten Ausrichtung des 1:2 Gitter orientiert sind. |
Die B223 von Oberhausen bis kurz vor Ratingen folgt einer Gitterlinie. |
Wie schon am Kapitelanfang erwähnt war die B224 früher Teil eines alten Handelsweges von Köln über Essen nach Münster. Von Gladbeck bis Remscheid orientiert sich die B224 nicht nur an der senkrechten Ausrichtung des 1:2 Gitters, sondern folgt sogar der Gitterlinie. |
Die B51 wurde1809-1813 als Heerstrasse von Bremen
nach Münster unter Napoleon gebaut. 1838-1842 kam dann
die Strecke Haltern, Recklinghausen, Bochum hinzu. Die B51
stimmt in der Ausrichtung mit dem 1:2 Gitter überein. Die B235 von Datteln über Castrop Rauxel nach Witten folgt einer Gitterlinie. |
Die B236 von Olfen über Dortmund, Altena und Winterberg nach Münchhausen (Marburg) war früher eine mittelalterliche Heerstrasse, die auch Königsstrasse genannt wurde. Die B236 von Olfen über Dortmund bis Letmathe folgt einer Gitterlinie. |
Die B233 von Iserlohn über Unna und Kamen nach Werne folgt einer Gitterlinie. |
Die B63 von Hamm bis Werl wurde 1826-1827 erbaut und folgt einer Gitterlinie. |
Die B54 von Dortmund bis Meinnerzhagen stimmt in der Ausrichtung mit dem 1:2 Gitter überein. |
Die A2 und A3 Am 27. Juni 1933 erließ Hitler das Gesetz über die Errichtung der Reichsautobahnen. Linienführung und Ausgestaltung sollte der Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen, Fritz Todt, festlegen. Todt forderte, das jede Trassenführung auch landschaftlich angepasst werden müsste. Zu diesem Zweck wurden der obersten Bauleitung Landschaftsarchitekten zugeordnet. Es lässt sich hier zu Recht vermuten das landschaftsstrukturierende also auch geomantische Gesichtspunkte eine erhebliche Rolle gespielt haben müssen, da z.B. die A2 und die A3 eine signifikante Übereinstimmung, in der Ausrichtung, mit dem 1:2 Gitter aufweisen. Die A2 von Oberhausen nach Berlin entstand zwischen 1934 und 1937. Zwischen Oberhausen und Hamm folgt dieA2 ziemlich genau der waagerechten Richtung des 1:2 Gitters. Die A3 von Oberhausen über Köln nach Wiesbaden wurde zwischen 1936 und 1940 erbaut. Zwischen Oberhausen und Leverkusen folgt die A3 ziemlich genau der senkrechten Richtung des 1:2 Gitters. |
Der Emscherschnellweg Anhand der Karte ist auch der Verlauf der A42 zu erkennen. Die Planung des Emscherschnellweges lässt sich bis in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zurückverfolgen. Planungsträger war ursprünglich der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk - heute Kommunalverband Ruhr (KVR). Dieser gab dem Straßenzug die Bezeichnung OW III Aber erst im Jahre 1963 wurde eine überarbeitete Trasse vorgelegt, die weitgehend mit der heute vorhandenen Linienführung übereinstimmt. Beginn der ersten Bauarbeiten erfolgte im September 1965 im Abschnitt Herne. |
Weitere Kandidaten neueren Datums auf dem Gitter sind die A43 von Recklinghausen, Herne, Bochum, Hattingen bis Schwelm mit der senkrechten Richtung des 1:2 Gitters und die A45, die 1971 in Betrieb genommen wurde, ebenfalls mit derselben Orientierung. |
Die Ausrichtung eines Teils des Straßennetzes nach dem 1:2 Gitter kann in ganz NRW belegt werden. |
Die Koordinaten des Ehrenmal in Wittringen und des Quadrierungspunktes sind ja schon bekannt. Daraus lässt sich die Ausrichtung des 1:2 Gitters bestimmen. Die Richtung beläuft sich auf 168,457 Grad NO. Trägt man die gewonnene Ausrichtung in eine Karte mit den Linien von Jens Möller ein, so ergibt sich die folgende Abbildung. |
Blau ist das im Ruhrgebiet vorhandene 1:2 Gitter
eingezeichnet. Deutlich ist auch die Hellweglinie von Duisburg, über Essen, Dortmund und Soest zu erkennen. In der Zeichnung sind alle Parallelen zum 1:2 Gitter gestrichelt gezeichnet. |
Wie zu sehen ist liegt die Senkrechte des 1:2 Gitters parallel zur Drei-Kaiser-Dom-Linie und die Waagerechte, also die Hellweglinie, verläuft parallel zur Siegfried-Linie. |
In der Karte wird die Drei-Kaiser-Dom-Linie von
folgenden Orten (nach Jens Möller) gebildet: Norderney,
Emden, Münster, Hamm, Werl, Siegen, Wiesbaden, Mainz,
Worms, Speyer, Karlsruhe, Singen. Die Siegfried-Linie umfasst die Orte Rennes, Paris, Worms, Lorsch, Michelstadt, Würzburg, Bamberg, Bayreuth, Prag. Worms kommt in beiden Linien vor und stellt damit den Schnittpunkt der zwei Linien dar. Bemerkenswert ist das beide Linien auch noch senkrecht zueinander liegen. |
Es gibt nun zwei Methoden mit Linien umzugehen und
beide werden benötigt da sie sich sozusagen ergänzen. Die erste Möglichkeit besteht darin die Linien direkt auf Karten, also mit dem Lineal, zu übertragen. Dabei fällt auf, das man die Linien mit einem Spielraum von 1 bis 2 Grad in eine Landschaft legen kann, ohne das Verhältnis der Orte zur Linie zu beeinträchtigen. Bei den Linien von Jens Möller kommt noch hinzu, das hier Orte zur Linie zugeordnet werden, die nach den Kriterien zur Geometriebestimmung eigentlich neben der Linie liegen. Eine Differenzierung ist hier durch die Kriterien zur Geometriebestimmung möglich. Man nimmt die Punkte die auf bzw. an der Linie liegen als eigentliche Linienorte und die nebenliegenden Orte werden quasi nur noch zur ergänzenden Betrachtung benötigt. Nach Anwendung dieser Kriterien, also Reduzierung auf die erkennbar richtungsweisenden Punkte, kann man eine Linie schon relativ exakt auf einer Karte positionieren. Wenn man Karten benutzt die maximal etwa Deutschland enthalten. Bei Karten die größeren Umfang besitzen, treten durch die Erdkrümmung bedingt größere Fehler auf, die ein Arbeiten mit dem Lineal nur noch beschränkt möglich machen. |
Durch die Anwendung der Kriterien zur Geometriebestimmung und die Einschränkung auf Deutschland ergibt sich für die Drei-Kaiser-Dom-Linie: Norderney, Siegen, Mainz, Worms, Speyer, Singen. Für die Siegfried-Linie ergibt sich Worms, Würzburg, Bayreuth. |
Mit diesen selektierten Daten kann man nun zur zweiten
Methode übergehen. Diese besteht darin die Linien zu berechnen
und damit eine genaue geodätische Angabe für eine Linie
bzw. ihre Ausrichtung zu schaffen. Das sei hier am Beispiel der Siegfriedlinie und der Drei-Kaiser-Dom-Linie erläutert. |
Für die Siegfriedlinie sind die Städte Worms, Würzburg und Bayreuth gegeben. Für diese Orte lauten die genauen geographischen Koordinaten: |
WORMS Phi = 49° 38´ N geographische Breite Lambda = 08° 21´ E geographische Länge WÜRZBURG Phi = 49° 48´ N geographische Breite Lambda = 09° 56´ E geographische Länge BAYREUTH Phi = 49° 57´ N geographische Breite Lambda = 11° 35´ E geographische Länge |
Mit der zweiten geodätischen Hauptaufgabe lässt sich, für einen gegebenen Punkt, die Richtung eines zweiten Ortes bestimmen. Da Worms der natürliche Mittelpunkt ist, kann man die Betrachtung von Worms aus vornehmen. Nun berechnet man die Ausrichtung jedes Punktes. |
von/nach | Würzburg | Bayreuth |
Worms | 80,17529 NO | 80,16472 NO |
Bildet man aus den gefundenen Werten den Mittelwert, so erhält man die mittlere Ausrichtung der Linie. |
Die mittlere Ausrichtung der Siegfriedlinie beträgt dann 80,17 Grad NO bzw. 99,83 NW. |
Für die Drei-Kaiser-Dom-Linie sind die Orte Norderney, Mainz, Worms, Speyer, Singen gegeben. Für diese Orte lauten die geographischen Koordinaten: |
NODERNEY Phi = 53° 42´ N geographische Breite Lambda = 07° 10´ E geographische Länge MAINZ Phi = 50° 00´ N geographische Breite Lambda = 08° 15´ E geographische Länge SPEYER Phi = 49° 19´ N geographische Breite Lambda = 08° 26´ E geographische Länge SINGEN Phi = 47° 46´ N geographische Breite Lambda = 08° 50´ E geographische Länge |
Mit der zweiten geodätischen Hauptaufgabe lässt sich auch hier die Betrachtung von Worms aus vornehmen und man kann die entsprechenden Richtungen berechnen: |
von Worms nach Norderney 9,79438 NW Mainz 9,96952 NW Speyer 9,76211 NW Singen 9,90766 NW |
Bildet man aus den gefundenen Werten den Mittelwert, so erhält man auch hier die mittlere Ausrichtung der Linie. Die mittlere Ausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie beträgt 9,858 Grad NW bzw. 170,141 Grad NO. |
Mit diesem Verfahren lassen sich quasi alle anzugebenden Linien, also auch die von Jens Möller, in ihrer Ausrichtung quantifizieren. Und man erhält gleichzeitig einen guten Überblick wie genau die Orte auf der Linie liegen. Denn je größer die Differenz zum Mittelwert um so weiter ist der Ort von der Linie entfernt. Wobei eine Differenz von 0,5 Grad bedeutet, das der zugehörige Ort schon etwas neben der Linie liegt. |
Bildet man die Differenz zwischen Drei-Kaiser-Dom-Linie und Siegfriedlinie in der Ausrichtung dann beträgt diese 89,971 Grad, weicht also nur 1,74 Bogenminuten von der Senkrechten ab. Dies kann man als hinreichend senkrecht ansehen. Also lässt sich sagen das die Drei-Kaiser-Dom-Linie und die Siegfriedlinie ein rechtwinkliges Koordinatensystem bilden, mit Worms als Mittelpunkt. |
Worms Worms war ursprünglich eine keltische Siedlung. 50 v.Chr. wurde sie in das römische Reich eingegliedert. Ab dem 4 Jahrhundert ist es Bischofssitz. Der romanische Kaiserdom wurde im 11 Jh. erbaut. Von 1184 bis 1790 war Worms freie Reichsstadt. Speyer war ebenfalls eine Siedlung der Kelten und kam 70 v.Chr. unter römische Herrschaft. Sie wurde im 5 Jahrhundert zerstört und der fränkische Neuaufbau fand außerhalb des alten Platzes statt. Um 600 herum wurde Speyer Bischofssitz. Seine Blütezeit erlebte es im 11 Jh. unter den Salierkaisern und im 16 Jh. als freie Reichsstadt. Mainz ebenfalls eine Siedlung der Kelten, ab 13 v.Chr. Legionärslager und später Hauptstadt der Provinz Obergermanien. Seit 346 kann das Bistum Mainz belegt werden. 782 wurde es, unter Bonifatius, zum Erzbistum erhoben. Ende des 5 Jh. kam es zum Frankenreich. |
Singen Singen um 787 Sisinga genannt, 888 Sigingun und 920 Siginga,. 1521 wurde die württembergische Festung auf dem Hohentwiel gebaut. Würzburg wird 704 erstmals genannt, um 741 hieß es Wirzaburg, was soviel bedeutet wie die Burg der Würzkräuter. Etwa 740 Jahre errichtete Bonifatius (siehe Mainz !) ein Missionsbistum. Im 12 Jh. wurde aus der Königspfalz die Bischofspfalz Würzburg und die Salvatorkirche, das heutige Neumünster, entstand. |
Bayreuth Bayreuth wird 1194 das erste mal genannt als Baierrute, 1255 Beiierriud, 1321 Beierreut, 1488 Bayreut und seit 1633 Bayreuth. Der Name bedeutet das bayrische Siedler hier die erste Rodung angelegt haben. Seit 1231 ist Bayreuth Stadt. |
Betrachtet man noch die Orte die nur etwas neben den Linien liegen, kommen zur Ergänzung noch Wiesbaden, Siegen, Münster, Hamm, Werl, Emden bzgl. der Drei-Kaiser-Dom-Linie hinzu und bzgl. der Siegfriedlinie erhält man noch Bamberg und Merzig. |
Wiesbaden Wiesbaden entstand Ende des 1 Jh. als römische Siedlung. In der fränkischen Zeit wurde es Reichsbesitz und etwa 819 Mittelpunkt des Königssondergaus. Der Name Wisibada 829 und Wisibadun 965 bedeutet in den Wiesenbädern. Siegen 1080 Sigena genannt, um 1239 Sigin was den alten Flussnamen für Sieg bedeutet. Vom 13 bis 18 Jh. war es die Residenz der Grafen von Nassau und Mittelpunkt für Eisenverhüttung und Bergbau. |
Münster Münster entstand um 790 als karolingische Wallburg am Schnittpunkt alter Strassen. Hier gründete der heilige Liudger ein Kloster (siehe auch Abtei Werden) und 804 wurde er erster Bischof von Münster. |
Hamm Hamm geht zurück auf einen Oberhof der Burg Mark die 1174 erstmalig genannt wird. Die Stadt Hamm wurde 1226 von Graf Adolf I von Altena-Mark an einer Straßenkreuzung südlich der Lippe gegründet. |
Werl Werl wird 931 Werlaha genannt, 1089 Werele und 1136 Werle, was soviel wie Gehölz oder Hain bedeutet. Werl lag etwas östlich vom Hellweg entfernt und entstand in der Nähe von Salzquellen. Im 10/11 Jh. war Werl Sitz einer Grafschaft und kam 1089 an das Erzstift Köln. Stadtrechte erhielt Werl 1246. |
Emden Emden entstand um 800 als Handelsiederlassung an der Ems. Der Name Amuthon 9 Jh. und Emutha 10 Jh. heißt soviel wie an der Mündung der Ee. Es wurde im 11 Jh. Münzstätte und etwa 1200 Hafen für die Englandfahrten. |
Bamberg Bamberg entstand im 9 Jh. an der Regnitz, bei einer ostfränkischen Burg. Der Name Bamberc 1174, Babenberch 1138 sowie Papinberg 973 bedeutet soviel wie Burg des Papo. 1007 wurde das Bistum Bamberg gegründet, seit 1873 ist es Erzbistum. |
Merzig Merzig entstand aus einem fränkischen Königshof in der Nähe einer verlassenen römischen Siedlung. Der Name Merzich 1290, Marcei 1189, Marciacum 949 geht zurück auf praedium Martiaticum was soviel bedeutet wie Gut des Martius. Im 9 Jh. kommt Merzig zum Erzbistum Trier. |
Wie an Worms, Speyer und Mainz zu sehen ist,
existiert die Grundausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie
schon zu keltischer Zeit. Im Römerreich
wurden die vorhandenen Beziehungen weiterbenutzt, es
erfolgen die zwei Neugründungen Wiesbaden und Merzig. Erst im 8-9 Jahrhundert erfolgt wieder eine Benutzung der Ausrichtung, wie an der Gründung von Würzburg, Münster, Emden, Singen und Bamberg zu sehen ist. Hier spielt die katholischen Kirche in Würzburg, Mainz und Münster durch Bonifatius und Liudger, eine gewisse Rolle. Im 11-12 Jh. kommt es noch einmal zu einer Benutzung, wie an der Gründung von Hamm, Bayreuth und Siegen zu sehen, sowie an der Errichtung der drei Kaiserdome, dem die entsprechende Linie auch ihren Namen verdankt. |
Insgesamt finden also zwischen dem 8 und dem 12 Jahrhundert wesentliche Stadtgründungen, Kirchenbauten und Bistumsbildungen auf der Drei-Kaiser-Dom-Linie und der Siegfriedlinie statt. |
Mit der mittleren Ausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie ist auch ein Wert gegeben, der sich mit der Richtung des 1:2 Gitters im Ruhrgebiet vergleichen lässt. Die Ausrichtung im Ruhrgebiet, bezogen auf das Quadrierungsgitter, beläuft sich ja auf 168,457 Grad NO. Die Differenz zur mittleren Ausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie beträgt dann 1,7 Grad, was sich noch als annähernd parallel bezeichnen lässt. |
Nimmt man die Richtung der Drei Kaiser Dom Linie als Grundausrichtung und überträgt sie ins Ruhrgebiet so erhält man eine korrigierte 1:2 Gitterversion: |
Trägt man die Ausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie an den genauen Quadrierungspunkt am Essener Dom an so gelangt man zu Schloss Wittringen, das quasi direkt an der neuen korrigierten Linie liegt. Errichtet man nun die Senkrechte so, das sie durch Schloß Wittringen geht, so entsteht auf der Verbindung Essen-Wittringen eine Strecke, aus der sich ein Gitter erzeugen lässt. Als weitere belegte Gitterpunkte lassen sich Schloß Berge und Haus Vondern in der obigen Abbildung sofort finden. |
Bei näherer Betrachtung zeigt sich auch, das
die 1:2 Gitter aus dem Grundgitter bzw. aus dem
Quadrierungsgitter mit dem korrigierten Gitter weitgehend
übereinstimmen, wenn mit Maßstäben von1:100000
oder größer gearbeitet wird. Sie sind daher als gute Näherungen
zu betrachten. Wobei zu beachten ist, das dass 1:2 Gitter, abgeleitet aus dem Grundgitter, quasi nur in NRW gültig ist. Alle Betrachtungen über die Beziehungen von Orten zu Linien oder auch über die Strassen im Ruhrgebiet behalten ihre Gültigkeit in allen drei möglichen Gittern. |
Damit ist nachgewiesen, das die Ausrichtung der Drei-Kaiser-Dom-Linie und der Siegfriedlinie mit der Ausrichtung des 1:2 Gitters im Ruhrgebiet übereinstimmt. |
Im 1:2 Gitter umfasste die Tätigkeitszeit für Gebäude
die Zeitspanne von 840 bis etwa 1295. Mit dem
Bismarckturm folgte dann noch ein Objekt das um 1900
herum erbaut wurde. Im 1:3 Gitter, also dem zugehörigen Diagonalgitter, umfasste die Tätigkeitszeit für Gebäude die Zeitspanne von 845 bis etwa 1400. Und dann noch einmal eine Phase von 1900 bis 1940. Es finden zwischen dem 8 und dem 12 Jahrhundert wesentliche Stadtgründungen, Kirchenbauten und Bistumsbildungen auf der Drei-Kaiser-Dom-Linie und der Siegfriedlinie statt. Die Zeitspannen für die Nutzung der landesweiten Ausrichtung und der regionalen Richtung decken sich teilweise, was landesweite sowie regionale Gleichzeitigkeit in der Benutzung ergibt. Die Konsequenz ist also eine Benutzung der Ausrichtung von 170 Grad NO ±1,8 Grad vom 8 Jh. bis etwa 1400. Insofern bestätigt sich, die schon in der Einführung gemachte Hypothese, das die regionalen Ausrichtungen lediglich Spiegelungen der landesweiten Ausrichtungen darstellen. Eine weitere Unterstützung dieses Resultates wird noch durch die Lage der Strassen im Ruhrgebiet geliefert. Ein Teil der Strassen geht auf alte Handels- bzw. Heerwege zurück, wie z.B. der Hellweg (B1/A40/A430) der entlang der Hellweglinie verläuft. Ein Teil der Strassen wie die B51 wurde unter der Herrschaft Napoleons angefertigt und auch hier zeigt sich das Strassen nicht einfach willkürlich in eine Landschaft gelegt wurden, sondern dem 1:2 Gitter folgen. Dann ergibt sich aber auch hier die Existenz einer Bauphase von 1934 bis etwa 1940. Die Lage der A2 und der A3 zeigen eindeutig die Ausrichtung nach dem 1:2 Gitter. Durch die punktgenaue Position des Ehrenmals in Wittringen ist es hier und jetzt auch möglich den Geomanten des dritten Reiches sozusagen in die Karten zu schauen. Die Auswertung der Position des Kriegerdenkmals ergab eine Ausrichtung im genauen Quadrierungsgitter, welches ja die Ostseite der Externsteinpyramide als Grundrichtung benutzt. Und ebenso erbrachte die Untersuchungen an den Kaiser Wilhelm Denkmalen in Bottrop und Essen, durch ihre punktgenaue Positionierung, eine Orientierung nach dem Externsteinsystem im Kaiserreich. |
Dann
liegt die Schlussfolgerung nahe, das die Externsteine das
geomantische Zentrum eines Quadrierungsgitters bilden,
das sich über ganz Deutschland erstreckt |
Nimmt man die beiden Punkte, also den
Quadrierungspunkt in Essen (E) und die Externsteine (EX)
als Grundlage, (da durch beide Punkte jeweils eine Gerade
verläuft und diese parallel zueinander sind) so lässt
sich der Abstand der beiden Geraden voneinander (Strecke
b), durch ein Näherungsverfahren, ermitteln. Es ergibt
sich eine Distanz von 131382.6 m ± 300 m. Die Quadrierungsstrecke von 10800 Meter passt 12.156 mal hinein. Das sind 12 5/32 und damit ist der Externsteinabstand kompatibel zum Quadrierungsgitter im Ruhrgebiet. Die magenta Linie ist die Westlinie der Externsteinpyramide. |
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Andererseits liegt der Teilungswert jedoch so nahe an
der zwölf, das man hergehen und den Abstand der
Parallelen (Strecke b) durch zwölf teilen kann. Dies
liefert einen Wert von 10948,5 m ±25 m. Dies ist also etwa 150 Meter länger als die Quadrierungstrecke. Trägt man nun diese 150 Meter auf die Quadrierungslinie auf, d.h. vom Quadrierungspunkt aus wird die Quadrierungsstrecke um 150 Meter verlängert, so gelangt man zum Reiterdenkmal von Wilhelm dem I. |
Damit besteht ein geodätischer Zusammenhang,
zwischen der Quadrierungslinie, dem Quadrierungspunkt in
Essen, dem Reiterdenkmal in Essen und den Externsteinen.
Auch das Wilhelmsdenkmal in Bottrop stand ursprünglich auf der Quadrierungslinie und da beide Denkmäler 1998 errichtet wurden, zeigt sich hier das die Quadrierungsausrichtung und die Externsteinorientierung schon (noch) zur Kaiserzeit bekannt waren. |
Betrachtet man nun die Externsteine als Zentrum eines Koordinatensystems dann ist die Ostseite der Externsteinpyramide die y-Achse des Systems. Nimmt man den Wert von 10948,5 m ±25 m als Gittergröße ergibt sich für die Wewelsburg ein überraschendes Resultat. |
Wie in Bild zu sehen ist braucht man nur drei Gitterlängen waagerecht und eine Gitterlänge senkrecht in das Koordinatensystem einzutragen um zur Wewelsburg zu gelangen. Damit liegt die Wewelsburg im 1:3 Gitter das schon weiter oben im Ruhrgebiet aufgezeigt werden konnte. | ||
Hinzu kommt noch, das die Westseite der Externsteinpyramide (magenta Linie) in der Nähe der Wewelsburg verläuft und die Lage der Burg in der Spitze der Externsteinpyramide angebracht ist. So hat die Burg gegenüber den Externsteinen einen direkten dreifachen Bezug und ist dadurch eindeutig an den Externsteinen orientiert. Das ist sozusagen das geomantische Geheimnis der Wewelsburg. |
Und das mag auch das geomantische Interesse Himmlers an der Wewelsburg erklären: Er erhoffte wohl über den Bezug zu den Externsteinen Einfluss auf das deutsche Gittersystem zu erhalten. |
Trägt man den Gitterabstand von 10948,5 m ±25 m auf der Quadrierungslinie ab und zwar ausgehend von der waagerechten Achse des Externsteinsystems (also von Punkt P aus) so werden vier Gitterlängen bis Essen (E) benötigt. Man gelangt direkt zur alten Marktkirche. Eine Gitterlänge weiter befindet man sich mitten in der Alle zwischen den Stadtteichen in Bottrop. Hiermit bestätigt sich noch einmal der Zusammenhang zwischen der Quadrierungslinie und dem Externsteinsystem. |
Schon im vorhergehenden Kapitel konnte gezeigt werden
das, zwischen 778
und 1412,
eine kontinuierliche Nutzung des Quadrierungsgitters bzw.
des Grundgitters nachweisbar ist. In der
Quadraturkonstruktion entstehen besondere Schnittpunkte
und die Belegung dieser Schnittpunkte konnte auf die
Zeitspanne von 1073
bis 1360
eingegrenzt werden. Durch die beiden Wilhelmsdenkmäler in Bottrop und Essen, die ja punktgenau orientiert waren bzw. sind, konnte gezeigt werden das die Quadrierung bzw. der Externsteinbezug schon im Kaiserreich verwendet wurde. So zeigt sich hier, das Geomantie in Deutschland keine nationalsozialistische Ausgeburt ist, sondern auf viel älteren Strukturen basiert. Durch die historischen Betrachtungen der Quadraturkonstruktion, des Quadrierungsgitters, der Drei-Kaiser-Dom-Linie, der Siegfriedlinie, des 1:2 und des 1:3 Gitters und der Externsteinorientierung sollte es inzwischen klar sein, das die Nationalsozialisten lediglich versuchten auch dieses alte Wissen für ihre Zwecke zu benutzen. Weiterhin lässt sich ja noch erkennen, das ebenfalls in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts die Ausrichtung des 1:2 Gitters für die Autobahnen (A42/A43/A45) in Gebrauch war. Das alte System wirkt also auch in der heutigen Landschaftsplanung noch mit. Bestimmte Richtungen scheinen sich tradiert zu haben bzw. werden von modernen Architekten einfach übernommen. Ohne das diese sich bewusst darüber scheinen, einer über1000jährigen Ordnungsstruktur zu folgen. |
Nimmt man die Externsteine als Nullpunkt eines Koordinatensystems und betrachtet die Situation in Deutschland, dann ist auffallend das die Externsteine, Aachen, Karlsruhe und Coburg etwa ein Quadrat bilden. |
Der Abstand Externsteine-Aachen und Externsteine-Coburg
sind dann gleich lang. Daher wird die zugrunde liegende
Strecke nun dazu benutzt um daraus ein ganzes
Gittersystem zu generieren. Eine Verfeinerung des Gitters lässt sich erreichen indem die erzeugten Quadrate halbiert werden. Dies führt zu dem folgendem Bild. |
Auffallend ist, dass einige Linien von Möller direkt
in das Gitter hineinpassen und durch entsprechende Verhältnisse
der Gitterabstände erzeugt werden können: die Drei Kaiser Dom Linie (1:2), die Deutschlandlinie (5:7), die Nornenlinie (3:5), die Linie Basel-Achen (2:5) Die Linien sind im folgenden Bild in Magenta eingezeichnet. |
Verfeinert man das gefundene Gitter noch zwei mal
also bis zur 8tel Teilung, dann lassen sich alle im Bild
angegebenen Linien von Möller (blau) in das Gittersystem
(rot) einfügen. Das grüne Gitter ist das Diagonalsystem zum Externsteinsystem. Ebenso passen die im Ruhrgebiet gefundenen Ausrichtungen in das Gitter heinein (schwarz). |
Das Externstein-System (Bezugspunkt Aachen, 8tel Teilung) |
252
Seiten, davon 116 in Farbe 163 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783755742111 Ladenpreis: 24 Euro |
220
Seiten, davon 128 in Farbe 253 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783756204687 Ladenpreis: 27 Euro |