DIE QUADRATUR DES KREISES ALS NÄHERUNGSLÖSUNG
Copyright © Klaus Piontzik
7.4.0 | Quadratur und Alchemie | |
7.4.1 | Quadratur und Logen | |
7.4.2 | Quadratur, Fünfeck und esoterische Symbolik | |
7.4.3 | Symbole der Quadratur in der Malerei | |
Darstellung der Quadratur durch ein
Kupferstich - Enblem aus Michael Majers "Atalanta
fugiens" (das verschwundene Atlantis) aus dem Jahre
1617. Es stellt dar, wie durch die Quadratur das Männliche und Weibliche zu einer Ganzheit zusammen gefügt werden und ist damit alchemistisch orientiert. Für die Alchemisten ist, seit altersher, die Quadratur des Kreises das Symbol für die Vereinigung polarer Gegensätze. Mache aus Mann und Frau einen runden Kreis und ziehe aus diesem das Viereck und aus dem Viereck das Dreieck. Mache einen runden Kreis, und du wirst den Stein der Philosophen haben. (C.G.Jung zitiert aus "Der Kreis als Symbol" von Manfred Lurker - Tübingen 1981) |
Kosmologisches Schema in dem Buch von Thomas
von Chantimpré: De natura rerum. Etwa 1295. Im Kreisbogen stehen folgende Sätze: Seit ewig war der Lebendige im himmlischen Gespräch. Der Archetyp der Welt ist wahrnehmbar und fruchtbar. Der Mensch ist Mikrokosmos als Bild für alles von der Erde Hervorgebrachte. Durch die vierfache Kraft des Geistes und der elementischen Körper. |
Hildegard von Bingen - Die zweite Vision -
in dem Buch Liber Divinorum Operum simplicis Hominis.
Etwa 1230. Ihre Kosmologie "De operatione dei" geht auf eine Serie von Visionen im Jahre 1163 zurück. |
Die Darstellung der Quadratur kann auch in einer rein symbolischen Form erfolgen und zwar mittels Zirkel und Winkel. |
Innerhalb der Esoterik, ist diese Darstellungsform bei Logen sehr beliebt. Werden da aber, in der Regel, noch mit anderen Symbolen kombiniert. |
Die älteste bekannte Darstellung von Winkel, Zirkel und Freimaurer-Schurz stammt von M.J. Tritheim aus dem Jahre 1561. Die Symbole befinden sich auf der Titelseite seines Buches Polygraphie et universelle escriture cabalistique |
Das Winkelmaß ist das Symbol der
Gewissenhaftigkeit das die menschlichen Handlungen nach
Recht, Gerechtigkeit und Menschlichkeit ordnet und
richtet. In einer Loge ist das um den Hals getragene
Winkelmaß das Abzeichen des Meisters vom Stuhl. Der Zirkel ist das Symbol für die göttliche Vernunft wie die Vernunft des Menschen. In der Freimaurerei ist der Zirkel als Werkzeug eines der Hauptsymbole. Er ist auch das Zeichen für das Verständnis des Kreises d.h. für den Kreislauf aller Dinge. |
Symbole
werden zur Wiedererkennung verwendet. Ursprünglich wurde
dazu ein Gegenstand in zwei Hälften geteilt und je eine
Hälfte einem Freund oder auch dem Vertragspartner
mitgegeben. Bei dem erneuten Zusammentreffen wurde der
andere anhand des Gegenstandes wieder erkannt. Dieser Gedanke liegt dem heutigen Gebrauch von Symbolen und bestimmten Zeichen zugrunde. Abzeichen bzw. Kennzeichen, oft in einerabstrakter Form, gewährleisten ein Wiedererkennen. So steht die weiße Taube für den Frieden. Man erkennt und bekennt sich durch dieses Symbol. In der Malerei offenbaren die dargestellten Symbole oft eine weitere Ebene der Interpretation, wenn man des Lesens von Symbolen kundig ist. |
Titelzeichnung zu William Blakes Aufsatz
"Europa - Eine Prophezeiung" das 1794 erschien. Es soll Gottvater als Schöpfer und Baumeister der Welt darstellen. Der aus dem Kreis der unvorstellbaren Vollkommenheit heraus, mit dem Zirkel, den sichtbaren materiellen Kosmos aufbaut. |
The Serpent Temple - Eine allegorische Illustration zur freimaurerischen Überlieferung von William Blake |
Miniatur aus einer französischen Bibelhandschrift aus dem 13 Jahrhundert |
Aus dem Jahre 1617 von D. Mylius |
Das
Bild stellt das erste Chakra des Kundalinisystems dar.
Der Körper des Menschen wird dabei in sieben Abschnitte
aufgeteilt. Zu jedem Abschnitt gehört ein
Energiezentrum, das sogenannte Chakra. Das erste Chakra symbolisiert, durch das Quadrat und den Elefanten, die materielle Welt. |
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Eine
ungewöhnliche Art der Quadratur zeigt dieses Bild.
Jeweils vier Kreise bilden ein Kreissystem. In der Mitte
entsteht eine Raute mit abgerundeten Seiten. Lässt man die Kreissysteme nach dem gezeigten Prinzip bis ins Unendliche wachsen dann wird aus der Raute ein Quadrat, dessen Umfang gleich dem Umfang eines Kreises aus dem zugehörigen Kreissystem ist. |