Sonnenring am Bodensee 50 sakrale Stätten in einer Spiralanordnung Copyright © Klaus Piontzik |
Eine erste Erwähnung des Namens Heiden
glaubt der Historiker Stefan Sonderegger in einer
St.Galler Urkunde für (Zins)-Abgaben aus dem Jahr 1461
entdeckt zu haben. Geschrieben steht dort
Haiden. Umgebende Orte wie das Kloster
St.Gallen oder auch Appenzell (Zelle des Abtes) sind
jedoch schon ab ca. 800 schriftlich erwähnt. Die
Nachbardörfer Trogen und Teufen werden ab ca. 1300
regelmäßig genannt. Die erste evangelische Kirche wurde etwa 1652 gebaut. Das Bild zeigt die Kirche vor dem Dorfbrand von Südosten aus. Eine herkömmlich länglich gebaute Kirche mit West-Ost-Orientierung und dem Turm im Norden. Auf der Südseite befindet sich der Stadtplatz mit einem einfachen Brunnen. |
Am 7. September 1838 zerstörte der große Brand in Heiden die alte Kirche und weitere 129 Häuser. Das folgende Bild zeigt den neuen Bebauungsplan von 1838.. |
Die evangelische Kirche, in ihrer heutigen Bauform, wurde von dem Architekten Felix Wilhelm Kubly 1837 konzipiert und 1840 eingeweiht. Die heutige Kirche besteht aus dem Hauptbau und dem Turm. Es existiert noch eine weitere Kirche gleicher Bauart in Wattwil, die von Kubly von 1839 bis 1848 erbaut wurde. |
Die heutige Kirche besteht aus dem Hauptbau und dem Turm.Die evangelische Kirche in Heiden besitzt 3 signifikante Unterschiede zu herkömmlichen Kirchen, besonders im Vergleich zu katholischen Kirchen. |
Der Hauptbau ist mehr klassizistisch bzw.
tempelartig strukturiert (Griechische Elemente durch die
Säulen und das Vordach, und römische Rundbögen
darüber) und ist bei katholischen Kirchen so nicht zu
finden. Mit dem Turm ergibt sich etwa ein quadratischer Grundriss der Gesamtarchitektur gegensätzlich zu einer herkömmlich länglich gebauten Kirche. Die Kirche ist nach den magnetischen Himmelsrichtungen exakt ausgerichtet. Die drei Eingänge zeigen jeweils nach Osten, Westen und Süden. Im Norden befindet sich der Turm. Der ursprünglich geplante Hauptausgang befindet sich an der Südseite mit 4 Säulen. Die West- und Ostausgänge besitzen jeweils 2 Säulen. Der heute benutzte Eingang befindet sich an der Westseite. |
Der Turm besitzt eine ganz eigene
Charakteristik. Mit dem flachen Schrägdach und dem
vierstufigen Aufbau des Turmkörpers sowie dem Umgang und
der Uhr besitzt er auch Züge eines Wehrturmes
(römisches Kastell, siehe auch Limes-Wachtürme), eines
Aussichtturmes und eines Rathausturmes. Und erinnert mehr
an Spanien oder auch Südamerika. |
Die Kirche besitzt 2 Uhren: Die Turmuhr und
die Sonnenuhr. Die Sonnenuhr wurde beim Wiederaufbau 1838
angebracht. Die Sonnenuhr ist über dem (ehemals geplanten) Haupteingang im Süden angebracht und bei herkömmlichen Kirchen so nicht zu finden.Der Haupteingang mir der Sonnenuhr darüber verleiht der Kirche hier ihren stärksten klassischen Eindruck. |
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