Energetik
Energieformen und Seinsformen
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Um etwa 100 n. Chr. entstand das ptolemäische Weltbild, auch als geozentrisches System bekannt, das bis ins Mittelalter hinein als gültige Weltdarstellung angesehen wurde. Erst 1543, als Kopernikus sein Hauptwerk veröffentlichte, stand eine alternative Erklärung zur Verfügung. Es dauerte allerdings noch fast ein Jahrhundert bis sich die heliozentrische Weltsicht durchsetzte. Zwischen 1609 und 1619 erschienen dann die drei Keplerschen Gesetze, und damit war die Ablösung des geozentrischen Systems vollzogen, zumindest auf wissenschaftlicher Ebene. Wie aus der Geschichte bekannt ist, war dieser Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild nicht unproblematisch. Noch 1616 stand ja Galilei vor einem inquisitorischem Gericht, wegen seiner Unterstützung der heliozentrischen Sichtweise. Für die katholische Kirche war Geozentrismus zum Dogma geworden, und ein jeder, der eine andere Meinung vertrat wurde verfolgt. Ihre Mittelpunktstheorie des Menschen als Abbild Gottes war fest mit dem scheinbaren astronomischen Umlauf der Gestirne verbunden. Man ging also davon aus, das die Wirklichkeit, (in diesem Fall eigentlich nur das Scheinbare), genau so funktioniert wie unser Erleben, ja sogar eine Reflexion des Erlebten darstellt. Innen und Außen waren miteinander verquickt. So war es wohl unausweichlich, das die Durchsetzung des neuen Weltbildes eine Veränderung nicht nur in den Wissenschaften sondern in den Machtverhältnissen und der psychologischen Landschaft bewirkte. Anstatt sich nun Gedanken über das SCHEINBARE, das WIRKLICHE und das ERLEBTE zu machen, schüttete man das Kind mit dem Bade aus, und drehte die Sichtweise einfach um. Von nun an ging man davon aus, das das Erleben dem Wirklichen (dem Scheinbaren) entspricht. Da die Erde nicht mehr im Mittelpunkt stand, konnte auch der Mensch (das Ich) nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Erleben wurde zu einem subjektiven Faktor im Menschen. Es erfolgte die Trennung von Innen und Außen. Die Folge war eine Beeinträchtigung des Erlebensbereiches als Orientierungsmittel, und eine Zunahme der rationalistischen Sichtweise. Das Denken begann die Herrschaft zu übernehmen. Es begann das Zeitalter der Aufklärung, und es entstand das, was wir heute als Rationalismus zu bezeichnen pflegen. Einer der bis heute bekanntesten Aussagen jener Zeit, ist die von Rene Descartes (1596-1650) Ich denke, also bin ich. Diese Aussage ist nicht richtig wie noch zu sehen sein wird, sondern kann eher als Symptom eines Vorganges begriffen werden, den man als Verlust der Mitte bezeichnen könnte. Denn in der Mitte seiner Erfahrungswelt, so erlebt sich tagtäglich ein jeder Mensch, seit alters her. Von unserem Erleben ausgehend, lässt sich nach wie vor sagen: 3.0.1 - SATZ |
Um einen brauchbaren Ansatz für eine umfassende und damit ganzheitliche Betrachtungsweise zu erhalten müssen wir nach einem System Ausschau halten, das in der Lage ist unsere Welt und uns selbst zu beschreiben, d.h. so Komponenten wie Physis (Umwelt,Körper), Psyche (Fühlen), Geist (Denken) und Bewußtsein (Erleben, Wille) enthält und auch deren Interaktionen untereinander beschreibt. Einen ersten Ansatz für eine solche Betrachtungsweise unserer Welt und uns selbst liefert die Steuer- und Regelungstechnik mit dem Modell des Regelkreises. Die in der Informatik bzw. im technischen Bereich gebräuchliche Darstellungsweise eines Regelkreises sieht folgendermaßen aus. 3.1.1
DEFINITION: Regelkreis für technische Systeme
Alles was ein technisches oder natürliches System von
sich und der Welt registriert, die Art und Weise wie es
in der Welt reagiert und agiert, hängt im Wesentlichen
von vier Komponenten ab : |