Schon früh in seinem
Leben fing Paul Schultze-Naumburg zu zeichnen an. Sein
Vater erteilte ihm selbst den ersten Zeichenunterricht. Zuerst malte Schultze-Naumburg Landschaftskizzen, die er bei seine Ausflügen in die nähere Umgebung anfertigte. Seine Verbundenheit mit der Natur und der Landschaft erwuchs daraus, seiner eigenen Aussage zufolge bereits in der Kindheit zur Leidenschaft. Nach seinem Arbitur wurde vom Familienrat beschlossen das er die Karlsruher Kunstschule besuchen sollte um eine Laufbahn als freier Künstler einzuschlagen. 1886 ging Paul Schultze-Naumburg nach Karlsruhe. Zuerst an die Kunstgewerbeschule aber nach einem Jahr wechselte er über zur Kunstakademie. Er war dort Schüler von Ernst Schurth und Theodor Poeckh und ab 1891 Meisterschüler bei Ferdinand Keller. 1893 erhielt er dort sein Abschlusszeugnis. In der Karlsruher Zeit war er auch für zwei Semester Gasthörer an der Technischen Hochschule im Bereich Architektur. Nach dem Studium begab er sich zunächst nach München, wo er am 01.01.1894 mit seiner ersten Frau Ernestine, geb. Maack in der Theresienstrasse 75 eine Mal- und Zeichenschule gründete. |
Burg Plauen 1889 |
Nach dem Studium siedelte
Paul Schultze-Naumburg nach München über, wo er sich
1895 der neugegründeten Münchner
Sezession
anschloß. Unter Beteiligung von Herman Obrist, Richard Riemerschmid, Bernhard Pankok, Bruno Paul u.a. trat er 1897 mit den "Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk München" in Verbindung. In der Münchener Zeit nahm Schultze-Naumburg an folgenden Ausstellungen teil: - Internationale Kunstausstellung München 1892 - Münchner Jahresausstellung 1893 - Ausstellung der Münchner Sezession 1894,1895,1896 - Wiener Jahresausstellung 1893,1896 - Dresdner Akademische Kunstausstellung 1894 - Große Berliner Kunstausstellung 1894 |
Rudelsburg und Saaleck 1898 |
1897 zog Paul
Schultze-Naumburg nach Berlin, wo er sich im gleichen
Jahr der dortigen Berliner
Sezession
anschloß. Am 01.11.1897 Eröffnung einer Malschule in Berlin, Potsdamer Str. 52 In der Berliner Zeit nahm Schultze-Naumburg an folgenden Ausstellungen teil: - Sächsisch-Thüringische-Industrie-und Gewerbeausstellung, Leibzig 1897 - Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins, Dresden 1898 - Ausstellung der Berliner Sezession 1899 - Dresdner Deutsche Kunstausstellung 1899 |
Saalelandschaft 1899 |
Vom Genre her betrachtet,
war Schultze-Naumburg Landschaftsmaler. An seinen Bildern
fällt auf, dass er sich der Natur mit einem sensiblen,
aber keineswegs traumverlorenen Auge näherte.
Übermäßige Symbolik und Raffinesse waren ihm fremd.
Prägend für ihn war eine empfindsame
Nüchternheit. Mit dieser Kombination tastete er
sich gleichsam vor zu seinen künftigen Aufgaben als
Architekt und vor allem als Lebensreformer. Bei der Wahl seiner Landschaftsmotive zeigte Paul Schultze-Naumburg eine Vorliebe für seine thüringische Heimat. Der 1900 entstandene "Regenbogen" ist das letzte großformatige Bild von Paul Schultze-Naumburg und zugleich auch der Höhepunkt seines malerischen Schaffens. |
Der Regenbogen ca. 1900 |
Die malerischen Werke von
Paul Schultze-Naumburg sind: - Burg Plauen, 1889 - Fröhliche Jahre, glückliche Tage, gleich Frühlingswogen seit ihr verrauscht, 1892, Öl - Sommervormittag, 1893, Öl - Gartenidyll, 1893, Öl - Dämmerung, 1894, Öl - Frühsonne, 1894, Öl - Abendsonne-Motiv aus Salzburg, 1894, Öl - Das Tal, 1894, Öl - Das einsame Haus, 1894, Öl - Triptychon, 1895 - Der Fluß, 1896, Öl - Thüringer Landschaft, 1896, Triptychon, Öl - Mondschein, 1896, Öl - Im Lande der Romantik-Motiv aus Dürnstein an der Donau, 1896, Öl - Romanze, 1896, 1,0x2,20 m - Landschaftsstudie aus Thüringen, 1897, Zeichnung - Die Dornburgschlösser, 1896, Öl - Abend, 1898, Öl - Baumstudie, 1898, Zeichnung - Rudelsburg und Saaleck, 1898, Öl - Der Reiter, 1899, Tempera - Saalelandschaft, 1899, Öl auf Papier, 69x98,7 cm - Wandbilder in einer Villa bei Dresden, 1899 - Der Regenbogen, 1900, Öl - Saalebrücke bei Jena, o.J., Zeichnung - Straßenregulierung, o.J., Öl - Die Gestaltung des Domberges zu Naumburg an der Saale, o.J., Öl |
Die Gestaltung des Domberges zu Naumburg an der Saale |
174
Seiten, davon 61 in Farbe 243 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783756202447 Ladenpreis: 17 Euro |