Landschaftstempel Saaleck
Copyright © Klaus Piontzik
Die
Geschichte des Ortes Saaleck ist eng mit der
gleichnamigen Burg verbunden. Die Burg entstand um 1050
und hatte die Aufgabe, die alte Handelsstraße zu
schützen. Diese Höhenburg wurden zur Beherrschung der
Bauern und des Handels und nach Außen hin zur Sicherung
der territorialen Feudalherrschaft erbaut. Wer der
Bauherr der Burg war, ist noch unklar. Wahrscheinlich
waren es die Thüringer Landgrafen und Grafen von Meißen
oder auch der Naumburger Bischof. Sie liegt 172 Meter über dem Meeresspiegel und ist knapp 23 Meter hoch. Die Kernburg war einst von einer inneren und äußeren Wehrmauer umschlossen. Im Mauerwerk der ehemaligen Kemenate des Westturms befindet sich eine mittelalterliche Abortanlage und die Mauerstärke der Türme beträgt etwa zwei Meter. |
||
Die erste Erwähnung der
Burg existiert aus dem Jahre 1140. Zu dieser Zeit war sie
im Besitz der Edelfreien von Saaleck. Nach dem Erlöschen
der Familie ging die Burg 1213 an die landgräflichen
Schenken von Vagula, die sich nun Schenken von Saaleck
nannten. 1344 verkauften sie die Burg an die Bischöfe
von Naumburg, die Saaleck jedoch zeitweise wieder an sie
verpfändete. 1396 löste Bischof Ulrich II. von Radefeld
die Burg ein und ließ sie von Naumburger Amtleuten
verwalten. Während der Reformation kam die Anlage zu Kursachsen. 1658 wurde das Amt Saaleck mit dem Naumburger Klosteramt St. Georg und dem Amt Schönburg vereinigt. Der unaufhaltsame Verfall beginnt etwa hier. Anfang des 19. Jh. kaufte Freiherr von Feilitzsch die Burg. Im 19. Jh. und Anfang des 20. Jh. wurde die Burgruine mehrfach restauriert. |
1819 entstand hier auf Initiative des Naumburger Landrates Karl Peter Lepsius der Thüringisch-Sächsische Verein für die Erforschung des Vaterländischen Altertums und Erhaltung seiner Denkmale als erster regionaler Geschichtsverein. Ehrenmitglieder waren u.a. Johann Wolfgang Goethe, Alexander von Humboldt, Karl Wilhelm von Humboldt und Karl Friedrich Schinkel. |
In der Burg hielten sich 1922 die Mörder des Außenministers Rathenau verborgen, die dort am 17. Juli 1922 entdeckt wurden. Einer von ihnen wurde bei der Festnahme erschossen, der andere beging Selbstmord. |
Die Saalecker Burg ist gegen ein kleines Entgelt noch zu besichtigen und man erfährt dort noch einiges zur Geschichte der Burg und des Ortes Saaleck. |
Läuft man einmal um die Saalecker Burg herum dann erschließt sich dem Blick sofort eine zweite Burg, nämlich die Rudelsburg. |
Um 1150
erfolgte der Bau der Burg als Grenzbefestigung. Die Erste
urkundliche Erwähnung der Burg als Ruthelesburg ist auf
1171 datiert. Die Markgrafen von Meißen werden 1238 durch den Bischof Engelhard mit der Burg belehnt. Im Jahre 1348 wird die Burg wegen Raubrittertums durch Naumburger Bürger unter ihrem Capitaneus Johann von Trautzschen mit Hilfe (damals) modernster Belagerungswaffen erobert. 1383 befindet sich die Burg im Besitz der Schenken von Saaleck aus dem Hause Vagula. 1441 geschieht die Belehnung der Herren von Bünau mit der Burg. Die Burg wird im sächsischen Bruderkrieg 1450 zwischen Friedrich und Wilhelm von Sachsen belagert und zerstört. |
||
1581 erfolgt der Verkauf
der Burg an Hans Georg von Osterhausen, der die Burg
jedoch veröden und verfallen ließ. 1640 wurde die
Rudelsburg gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges von
den Schweden gebrandschatzt. Daraufhin war sie bis zum Jahr 1800 unbewohnt, verfallen, und wurde als Steinbruch genutzt. Die Vorburg wurde fast vollständig vernichtet. Erhalten blieb die Ruine der Kernburg. |
||
Die Rudelsburg wurde zum
regelmäßigen Treffpunkt der studentischen Corps, die
hier 1848 ihren Dachverband, den Kösener
Senioren-Convents-Verband (KSCV) gründeten, den
ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen.
1855 fand erstmals ein Treffen der Corpsstudenten auf der
Rudelsburg statt. Seit damals dient die Rudelsburg und
die Stadt Bad Kösen den Kösener Corpsstudenten als
Tagungsort - mit Ausnahme der Jahre 1954 bis 1994, als zu
Zeiten der DDR der Kösener Congress in Würzburg tagte. Und 1868-70 werden Teile der Burg instandgesetzt. Im 20. Jahrhundert stürzen Teile der Burg ein. 1991-92 erfolgte eine endgültige und umfassende Restaurierung der Burg. Die Burg kann besichtigt werden und es befindet sich dort auch eine Gaststätte. |
||
Ausblick vom Löwendenkmal auf die Rudelsburg und die Saalecker Burg und den Saalebogen |
252
Seiten, davon 116 in Farbe 163 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783755742111 Ladenpreis: 24 Euro |
174
Seiten, davon 61 in Farbe 243 Bilder Herstellung
und Verlag: ISBN 9783756202447 Ladenpreis: 17 Euro |