Landschaftstempel Saaleck

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DIE BEIDEN BURGEN

Die Saalecker Burg

Burd Saaleck vom Architektenhaus gesehen   Die Geschichte des Ortes Saaleck ist eng mit der gleichnamigen Burg verbunden. Die Burg entstand um 1050 und hatte die Aufgabe, die alte Handelsstraße zu schützen. Diese Höhenburg wurden zur Beherrschung der Bauern und des Handels und nach Außen hin zur Sicherung der territorialen Feudalherrschaft erbaut. Wer der Bauherr der Burg war, ist noch unklar. Wahrscheinlich waren es die Thüringer Landgrafen und Grafen von Meißen oder auch der Naumburger Bischof.
Sie liegt 172 Meter über dem Meeresspiegel und ist knapp 23 Meter hoch. Die Kernburg war einst von einer inneren und äußeren Wehrmauer umschlossen. Im Mauerwerk der ehemaligen Kemenate des Westturms befindet sich eine mittelalterliche Abortanlage und die Mauerstärke der Türme beträgt etwa zwei Meter.
     
 
Die erste Erwähnung der Burg existiert aus dem Jahre 1140. Zu dieser Zeit war sie im Besitz der Edelfreien von Saaleck. Nach dem Erlöschen der Familie ging die Burg 1213 an die landgräflichen Schenken von Vagula, die sich nun Schenken von Saaleck nannten. 1344 verkauften sie die Burg an die Bischöfe von Naumburg, die Saaleck jedoch zeitweise wieder an sie verpfändete. 1396 löste Bischof Ulrich II. von Radefeld die Burg ein und ließ sie von Naumburger Amtleuten verwalten.
Während der Reformation kam die Anlage zu Kursachsen. 1658 wurde das Amt Saaleck mit dem Naumburger Klosteramt St. Georg und dem Amt Schönburg vereinigt. Der unaufhaltsame Verfall beginnt etwa hier. Anfang des 19. Jh. kaufte Freiherr von Feilitzsch die Burg. Im 19. Jh. und Anfang des 20. Jh. wurde die Burgruine mehrfach restauriert.
 
     
Turm von Burg Saaleck   Turm und Mauer von Burg Saaleck
     
 
1819 entstand hier auf Initiative des Naumburger Landrates Karl Peter Lepsius der Thüringisch-Sächsische Verein für die Erforschung des Vaterländischen Altertums und Erhaltung seiner Denkmale als erster regionaler Geschichtsverein. Ehrenmitglieder waren u.a. Johann Wolfgang Goethe, Alexander von Humboldt, Karl Wilhelm von Humboldt und Karl Friedrich Schinkel.
 
In der Burg hielten sich 1922 die Mörder des Außenministers Rathenau verborgen, die dort am 17. Juli 1922 entdeckt wurden. Einer von ihnen wurde bei der Festnahme erschossen, der andere beging Selbstmord.
 
Die Saalecker Burg ist gegen ein kleines Entgelt noch zu besichtigen und man erfährt dort noch einiges zur Geschichte der Burg und des Ortes Saaleck.

 

Die Rudelsburg

Läuft man einmal um die Saalecker Burg herum dann erschließt sich dem Blick sofort eine zweite Burg, nämlich die Rudelsburg.
 
     
Rudelsburg   Um 1150 erfolgte der Bau der Burg als Grenzbefestigung. Die Erste urkundliche Erwähnung der Burg als Ruthelesburg ist auf 1171 datiert.
Die Markgrafen von Meißen werden 1238 durch den Bischof Engelhard mit der Burg belehnt. Im Jahre 1348 wird die Burg wegen Raubrittertums durch Naumburger Bürger unter ihrem Capitaneus Johann von Trautzschen mit Hilfe (damals) modernster Belagerungswaffen erobert.
1383 befindet sich die Burg im Besitz der Schenken von Saaleck aus dem Hause Vagula. 1441 geschieht die Belehnung der Herren von Bünau mit der Burg. Die Burg wird im sächsischen Bruderkrieg 1450 zwischen Friedrich und Wilhelm von Sachsen belagert und zerstört.
     
     
Ruine Rudelsburg   1581 erfolgt der Verkauf der Burg an Hans Georg von Osterhausen, der die Burg jedoch veröden und verfallen ließ. 1640 wurde die Rudelsburg gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden gebrandschatzt.
Daraufhin war sie bis zum Jahr 1800 unbewohnt, verfallen, und wurde als Steinbruch genutzt. Die Vorburg wurde fast vollständig vernichtet. Erhalten blieb die Ruine der Kernburg.
     
     
Turm Rudelsburg   Die Rudelsburg wurde zum regelmäßigen Treffpunkt der studentischen Corps, die hier 1848 ihren Dachverband, den Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) gründeten, den ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. 1855 fand erstmals ein Treffen der Corpsstudenten auf der Rudelsburg statt. Seit damals dient die Rudelsburg und die Stadt Bad Kösen den Kösener Corpsstudenten als Tagungsort - mit Ausnahme der Jahre 1954 bis 1994, als zu Zeiten der DDR der Kösener Congress in Würzburg tagte.

Und 1868-70 werden Teile der Burg instandgesetzt. Im 20. Jahrhundert stürzen Teile der Burg ein. 1991-92 erfolgte eine endgültige und umfassende Restaurierung der Burg.

Die Burg kann besichtigt werden und es befindet sich dort auch eine Gaststätte.
     

 

Ausblick vom Löwendenkmal auf die Rudelsburg und die Saalecker Burg und den Saalebogen
 

Blick auf beide Burgen

 

 

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Der Autor - Klaus Piontzik